Mikron legt ein Spitzenergebnis hin
Dem Maschinenbauer läuft es momentan überall rund. Er erreicht Margen wie nie in den letzten zwanzig Jahren.

Mikron kann erneut mit einem Spitzenresultat auftrumpfen. Der Werkzeugmaschinenhersteller steigert die Ebit-Marge im ersten Halbjahr von 5,9 auf 7,8% bei einem Umsatz von 146 Mio. Fr., der 4,3% höher ist als im Vorjahr. Damit werden erneut exzellente Werte erreicht. Um dies richtig einordnen zu können, muss man wissen, dass Mikron in den vergangenen zwanzig Jahren jeweils Margen von um 3% erzielt hat, wenn nicht gerade ein Verlust resultierte. Nur gerade vier Mal gelang es, die 4%-Marke leicht zu übertreffen.
Gemäss Mikron-Finanzchef Javier Perez-Freije, der seit 2018 bei Mikron ist, hat die harte und teure Restrukturierung, die nach dem Covid-Einbruch 2020 durchgezogen wurde, eine deutliche Kostenentlastung gebracht. Dabei wurde der Standort Berlin, der die Autoindustrie mit Automationslösungen bedient hatte, aufgegeben und im deutschen Rottweil wurde eine Fabrik, die bloss einen Maschinentyp herstellte, geschlossen. Diese Fabrik konnte über Jahre nie vernünftig ausgelastet werden. «Jetzt gibt’s keinen Standort mehr, der uns Sorge bereitet», sagt Perez. Die Restrukturierung kostete rund 16 Mio. Fr. und wurde der Rechnung 2020 belastet.
Viele kleine Dinge
Dazu seien «viele kleine Dinge optimiert» worden, erklärt Perez. Es werden heute mehr Komponenten von Dritten hergestellt als früher, am Standort Agno im Tessin wurde die Produktion, die in zwei Gebäuden war, in eines zusammengezogen, was zu einfacheren Produktionsabläufen führte, und im Bereich Automation hat sich die Ausrichtung auf die Medtech-Industrie ausgezahlt. Derzeit läuft zudem das Servicegeschäft gut und die Produktion von Werkzeugen (Tools), beides höhermargige Geschäfte.
Nach einer langen Durststrecke ist das Segment Machining wieder deutlich profitabel. Es wurde ein Ebit von 4,2 Mio. Fr. bzw. 6,8% vom Umsatz erreicht. Das Segment Automation erzielte einen Ebit von 7,5 Mio. Fr. (8,9% des Umsatzes), was leicht unter dem Niveau von letztem Jahr liegt. Grund: der Lockdown in Schanghai.
Erneut hohe Bestellungen
Die Erfolgswelle ebbt nicht ab: Der Bestellungseingang stieg erneut 33% auf 223 Mio. Fr. und übertrifft damit den Umsatz deutlich. Das lässt auf eine anhaltend gute Auslastung schliessen. Mikron erwartet für das zweite Halbjahr denn auch eine ähnlich gute Rentabilität wie im ersten Semester. Allerdings sei eine Prognose wegen der unvorhersehbaren Wirtschaftsentwicklung, der Inflation und des Krieges in der Ukraine schwierig.
Dass der Reingewinn von 11,8 auf 10,5 Mio. Fr. gesunken ist, hängt mit einem Steuereffekt in der Rechnung des Vorjahres zusammen. Damals konnten durch die Fusion der Schweizer Gesellschaften Verlustvorträge aktiviert werden, was zu einer Steuergutschrift von 5 Mio. Fr. führte.
Der Gewinn pro Aktie betrug im Halbjahr 0.64 Fr. Somit wäre auf Jahresbasis ein Gewinn pro Aktie von um 1.20 Fr. möglich. Damit sind die Aktien von Mikron bloss mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis 7 bewertet. Und selbst wenn für 2023 mit einem heftigen Gewinnrückgang – etwa auf 0.80 Fr. – gerechnet wird, beträgt das KGV immer noch niedrige 10. Die Titel bleiben kaufenswert, auch weil mit dem in den letzten Jahren stark gewachsenen Automationsgeschäft ein Geschäftsfeld besteht, das dank seiner Ausrichtung auf Medtech-Kunden weniger heftig auf Konjunkturausschläge reagiert.
Die komplette Historie zu Mikorn finden Sie hier. »
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