Mit sportlichen Lifestyle-Produkten erfolgreich – Gewinn soll sich 2001 verdoppeln – Aktien legen ein Viertel zu
Zwei von drei Sportschuhen kommen gar nie mit einer Finnenbahn oder einem Basketballfeld in Berührung – sie werden ausschliesslich auf der Strasse getragen.
Zwei von drei Sportschuhen kommen gar nie mit einer Finnenbahn oder einem Basketballfeld in Berührung – sie werden ausschliesslich auf der Strasse getragen. Wie kein zweites Unternehmen macht sich Puma diese zunehmende Zweckentfremdung zunutze. Seit einigen Jahren setzt der deutsche Konzern voll auf den sportlichen Lifestyle: Noch 1998 stammten nur 17% des Schuh-Umsatzes aus diesem Bereich, im vergangenen Jahr waren es 36%, und im laufenden Jahr liegt der Anteil erstmals über 40%. Der Zeitpunkt, in dem jeder zweite von Puma verkaufte Schuh gar kein eigentlicher Sportschuh mehr sein wird, scheint absehbar zu sein. - Das Ziel sei es, eine der begehrtesten Sportmarken der Welt zu werden, lautet die Mission in den Worten des Konzernchefs. Das ist kein leichtes Unterfangen in einer Branche, die wie kaum eine andere vom Kaufverhalten der Jugendlichen abhängig ist. Die Trends wechseln schnell: Was heute angesagt ist, kann morgen out sein. Des Risikos ist sich das Management aber bewusst: «Wir können uns jederzeit auf unsere Wurzeln besinnen und uns wieder stärker auf die klassischen Sportschuhe konzentrieren», betont Puma-Finanzleiter Dieter Bock im Gespräch. Bisher gibt es allerdings keinen Grund, nicht weiterhin auf den Wachstumsmotor Sports Lifestyle zu setzen. Puma beweist dabei ein gutes Gespür. Unter anderem trat das Unternehmen die inzwischen von der ganzen Industrie kopierte Retro-Welle los, die sich am Design der Fünfziger- und Sechzigerjahre orientiert.