Mutter will Tochter ganz
Der niederländisch-britische Energiekonzern Royal Dutch Shell strebt eine vollständige Übernahme seiner kanadischen Tochtergesellschaft an.
Der niederländisch-britische Energiekonzern Royal Dutch Shell strebt eine vollständige Übernahme seiner kanadischen Tochtergesellschaft an. Den Minderheitsaktionären (22%) von Shell Canada soll ein Angebot von 40 kan.$ pro Aktie unterbreitet werden. Das entspricht einem Aufpreis von 22% gegenüber dem Schlusskurs der vergangenen Woche. Shell Canada hatten allerdings seit Jahresbeginn im selben Ausmass an Wert verloren. Verschieden Aktionäre des viertgrössten kanadischen Ölproduzenten haben die Offerte denn auch als unzureichend bezeichnet, und der Kurs von Shell Canada sprang am Montag über den vom Mutterkonzern in Aussicht gestellten Übernahmepreis auf 42.55 kan.$. - Mit dem geplanten 7,7 Mrd. kan.$ (9,4 Mrd. Fr.) teuren Aufkauf will die Shell-Gruppe nach der erfolgreichen Vereinigung der beiden Muttergesellschaften vor einem Jahr die Konzernstruktur weiter straffen. Die Integration der kanadischen Aktivitäten ermögliche deren vollen Zugang zu den finanziellen Ressourcen des Konzerns, hielt Royal Dutch Shell im Weiteren fest. Das Kanada-Geschäft werde gestärkt und profitiere von einer einfacheren Organisationsstruktur. - Das Management der kanadischen Tochtergesellschaft wurde aufgefordert, eine Kommission zur Prüfung einer unabhängigen Bewertung zu bilden und eine Empfehlung zum Angebot des Mutterhauses abzugeben. Royal Dutch Shell behält sich vor, die Übernahmepläne nicht weiterzuverfolgen, wenn die Unterstützung aus Kanada ausbleibt. Sollte ein offizielles Kaufangebot lanciert werden, werde es an die Bedingung geknüpft, dass mindestens die Hälfte der im Besitz der Minderheitsaktionäre befindenden Titel angedient werden.