Nemax tendiert fester Online-Broker im Gespräch
Woche für Woche setzt sich seit dem 24.
Woche für Woche setzt sich seit dem 24. September die Erholung am Neuen Markt in ungeahnter Kontinuität fort. Zwar ist diese Entwicklung ohne eine Aufwärtsbewegung am amerikanischen Nasdaq kaum möglich. Sie lässt aber die schlimmsten Befürchtungen über die Zukunft der deutschen Wachstumsbörse wieder in den Hintergrund rücken. Der Nemax All Share stieg um knapp 10% auf 1083 und der Nemax 50 um 11% auf 1110. - Die Volumen sind jedoch insgesamt bescheiden. Weil die Marktkapitalisierung der einzelnen Titel geschrumpft ist, führen Spekulationen zu grossen Kursbewegungen. So stiegen die Aktien des Netzwerkspezialisten Adva Optical Networking um rund 50% auf 4.72 Euro – und das ohne fundamentalen Hintergrund. - Zu den Kurstreibern gehörten die Aktien der Online-Broker. Hier war weniger die leichte Aufhellung der Stimmung am Neuen Markt der Grund, als vielmehr das altbekannte Fusions- und Übernahmegerede. Echte Anzeichen für die eine oder andere Transaktion waren aber nicht erkennbar. Comdirect stiegen 35% auf 10.95 Euro, Consors um 15% auf 12.55 Euro und DAB Bank um 16% auf 12.65 Euro. Darüber, weshalb gerade die Aktien Comdirect derart in die Höhe schnellten, gab es keine gesicherten Informationen. Deckungskäufe dürften aber eine gewisse Rolle gespielt haben. - Thiel Logistik, deren Aktien unterproportional zum Gesamtmarkt um 5% auf 19.76 Euro zugelegt haben, befindet sich weiter auf ausgedehnter Einkaufstour. Zu Wochenbeginn meldete das Luxemburger Unternehmen die Übernahme der Schweizer Swiss-Care, einer Consulting-Spezialisten für Warenwirtschaftssysteme und Informationstechnologie im Gesundheitsbereich. Swiss-Care arbeitet schon seit einigen Jahren mit der Health Care-Logistics von Thiel zusammen. Mit der Eingliederung des Schweizer Unternehmens sollen Synergien in diesem Segment erschlossen werden. Zwar handelt es sich angesichts eines geschätzten Kaufpreises von 3 bis 4 Mio. Fr. um eine kleine Transaktion. Vorteile für Thiel bestehen aber im Ausbau der Präsenz in der Alpenregion und in der Übernahme von qualifiziertem Personal. - Der Hersteller von Handy-Gehäusen Balda hat mit seinem Bericht zum dritten Quartal die Erwartungen des Markts einigermassen erfüllt. Die Aktien konnten nach ihrer langen Talfahrt endlich etwas Boden gutmachen und profitierten wohl auch von den ansprechenden Zahlen Nokias. Die Notierung stieg 25% auf 9.15 Euro. Erstmals konsolidiert hat Balda das Joint venture mit Mikron. Trotz eingeplanter Anlaufverluste im chinesischen Werk hat das Gemeinschaftsunternehmen durch Gewinne am Standort Malaysia ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht. - Im Neunmonatsvergleich verzeichnete Balda wegen der schlechten Branchenkonjunktur eine Gewinneinbusse. Die Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern gemessen am Umsatz) fiel von fast 15 auf 9,4%, was ausschliesslich auf Abschreibungen zurückzuführen ist. Der Gewinn sank 42% auf 3,9 Mio. Euro, der Umsatz erhöhte sich jedoch 21% auf 115 Mio. Euro. Gemäss Management war im dritten Quartal ein Aufwärtstrend erkennbar, der sich im laufenden Quartal fortsetzen soll. Balda rechnet im gemeinhin intensivsten vierten Quartal mit Umsätzen von 48 Mio. Euro.BA