Neue Offerte für Northern Rock – Aktionäre von Emap reagieren enttäuscht Leitzinssenkung sorgt für Impulse
Die Leitzinssenkung vom Donnerstag durch die Bank of England um 25 Basispunkte (Bp) auf 5,5% hat dem Aktienmarkt gut getan.
Die Leitzinssenkung vom Donnerstag durch die Bank of England um 25 Basispunkte (Bp) auf 5,5% hat dem Aktienmarkt gut getan. Auch am Freitag stieg der FTSE-100-Index und schloss 1,1% fester auf 6554,9. Seit Freitag der Vorwoche entspricht dies einem Plus von 1,9%. Der Zinsschritt dürfte dem angeschlagenen Markt für Wohneigentum helfen. Die Aktien von Hausbauern wie Taylor Wimpey (+4,9% auf 214,5p) waren gefragt. Ebenso gesucht waren nach Übernahmegerüchten die Titel der Minenmultis Anglo American (+3,5% auf 3400p) und Xstrata (+7% auf 3653p; vgl. Seite 16). - Im Bondmarkt hatte der Zinsschritt keine tieferen Sätze zur Folge. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen stieg acht Basispunkte auf 4,64% (+1Bp seit Freitag der Vorwoche). Der Grund für diese Entwicklung sind Spekulationen, dass der nächste Schritt zur Bekämpfung der Inflationsgefahr wieder nach oben gehen wird. - Erleichtert waren die Anleger, als die Royal Bank of Scotland (+5,9% auf 486p) am Donnerstag im Zusammenhang mit amerikanischen Subprime-Hypotheken einen Abschreiber von «nur» 1,5 Mrd.£ (3,5 Mrd.Fr.) auswies. Viele Analysten hatten höhere Wertberichtigungen erwartet. Zudem stellte RBS einen höheren Gewinn als bisher prognostiziert und mehr Synergien aus der Übernahme der niederländischen Bank ABN Amro in Aussicht (vgl. Seite 40). - Wer die angeschlagene Hypothekenbank Northern Rock (–6,8% auf 110,5p) übernehmen wird, ist weiterhin unklar. Am Freitag reichte Olivant Advisors, die Investmentboutique des früheren UBS-CEO Luqman Arnold, ihr Angebot ein. Das US-Private-Equity-Haus J.C. Flowers zog sich hingegen aus dem Rennen zurück. Favorit bleibt die Retailbank Virgin Money, die zur Virgin-Gruppe des Unternehmers Sir Richard Branson gehört (vgl. FuW vom Mittwoch). - James Murdoch tritt mit sofortiger Wirkung als Chief Executive Officer (CEO) der Pay-TV-Gesellschaft British Sky Broadcasting (–3,8% auf 601p) zurück. Er wird neu das Asien- und Europageschäft des Medienimperiums News Corp führen, das von seinem Vater, Rupert Murdoch geleitet wird. Nachfolger von James Murdoch wird Jeremy Darroch, der bisher Finanzchef von BSkyB war (vgl. Seite 47). - Die Mediengruppe Emap (–10% auf 749,75p) hat für 1,14 Mrd.£ ihr Publikumszeitschriften- und Radiogeschäft an das deutsche Verlagshaus Bauer verkauft. Analysten hatten nicht nur mit einem höheren Preis, sondern auch zusätzlich mit dem Verkauf der Sparte gerechnet, die Fachzeitschriften herausgibt und Gewerbeausstellungen organisiert. - Das Personenkarussell des Pharmakonzerns Glaxo Smith Kline (+1,8% auf 1311p) dreht sich. Chris Viebacher, Chef der US-Pharmasparte, der im Rennen um den CEO-Posten gegen Andrew Witty den Kürzeren gezogen hatte, nimmt per Ende Januar Einsitz in den Verwaltungsrat. Witty, der derzeit Europachef ist, tritt sein neues Amt im Mai an. Sein Nachfolger wird Eddie Gray, der Chef von Glaxo in Grossbritannien. Den Konzern verlässt David Stout, der Leiter der Pharmasparte.JS