Newcastle United werden relegiert – Argentinienkrise lastet auf HSBC Harziger Ausstieg von ICI aus Basischemie
Dank festerer Ölwerte und der Erholung der Aktien südafrikanischer Unternehmen, die von der Stabilisierung des Rand-Wechselkurses profitierten, reichte es dem FTSE-100-Index in der Berichtswoche zu einer Avance von 1,9%.
Dank festerer Ölwerte und der Erholung der Aktien südafrikanischer Unternehmen, die von der Stabilisierung des Rand-Wechselkurses profitierten, reichte es dem FTSE-100-Index in der Berichtswoche zu einer Avance von 1,9%. Die Freitagsitzung beendete der Blue-chip-Index auf 5159,2. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen stieg diese Woche um acht Basispunkte auf 4,89%. - Das wirtschaftliche und politische Chaos in Argentinien bekamen die Aktien HSBC Holdings (–3% auf 802p) zu spüren. Das Unternehmen ist die in Südamerika am stärksten exponierte britische Bank. HSBC kontrolliert die achtgrösste Bank und den viertgrössten Pensionskassenfonds des Landes. Hohe Risiken vor allem in den asiatischen Schwellenmarktländern hat auch Standard Chartered (–0,4% auf 816p). Die Titel gewannen, nachdem am Markt Spekulationen zirkuliert waren, dass das Institut ein Übernahmekandidat für Citigroup sei, die sich international verstärken will (vgl. Seite 33). - Die zuletzt gegen den Zerfall des Rand-Wechselkurses ergriffenen Massnahmen verhalfen den zahlreichen in London kotierten Titeln aus Südafrika gegen Ende der Woche zu festeren Notierungen. Old Mutual (+1,8% auf 86p), der grösste Lebensversicherer des Landes, erwirtschaftet 70% seines Gewinns in Rand, rapportiert aber seinen Rechnungsausweis in Pfund. Gemäss ABN Amro ist der Rohstoffkonzern Anglo American (+0,4% auf 1057p) sogar noch abhängiger vom Rand-Wechselkurs. Von den Interventionen südafrikanischer Unternehmen, die Rand gegen Dollar kauften, profitierten auch die Aktien des Brauers South African Breweries (+0,3% auf 456,5p), der knapp die Hälfte seiner Einnahmen in Rand erhält. - Die schon vor Jahren formulierte Strategie von ICI (–4,1% auf 369,75p), aus dem unattraktiven Basischemiegeschäft auszusteigen, harzt in der Ausführung. 1999 wurde mit dem grössten privaten Chemiekonzern Huntsman vereinbart, dass dieser den 30%-Anteil von ICI am Joint venture für 365 Mio.$ übernehmen wird. Diese Option hatte ICI im Oktober formell eingelöst. Einen Monat später erklärte sich Huntsman für unfähig, die im Dezember und Januar fälligen Obligationen zurückzuzahlen. Für die ICI-Beteiligung wollen die Amerikaner jedoch ab sofort Zinszahlungen leisten und den Rest im dritten Quartal 2003 begleichen. Gelingt das nicht, steigt der Preis um 32,7 Mio.$. Netto wird ICI 190 Mio.£ einnehmen, die zum Abbau des 3,1 Mrd.£ grossen Schuldenbergs dienen. - In der englischen Fussballmeisterschaft steht Newcastle United (–30,2% auf 22p) an der Spitze. Doch an der Börse werden die Aktien nächsten Montag aus dem FTSE-All-Share- und dem FTSE-Small-cap-Index gekippt. Die Verkäufe der zum Ausstieg gezwungenen Fondsmanager verschlimmerten die Kursverluste. - Den jüngsten Kurseinbussen von Marconi (–8,2% auf 39p) Einhalt geboten haben Devestitionen von Nebenbeteiligungen (vgl. Seite 42). Für eine solide Grundlage benötigt der Telecomausrüster hingegen eine baldige Rekapitalisierung.VM