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Nancy Pelosi, die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, hat in Taiwan die Präsidentin Tsai Ing-Wen getroffen.
Weltweit wird mit grosser Spannung der Besuch von Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, in Taiwan verfolgt. Das chinesische Aussenministerium hatte die Reise als «Bedrohung der Stabilität und des Friedens» bezeichnet. China sieht die Insel Taiwan als Teil des eigenen Landes. Die meisten Länder halten wie die USA keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, sondern nur zu China.
Frau Grano, was für eine Signalwirkung hat der Besuch von Nancy Pelosi in Richtung Taiwan und in Richtung China?
China betrachtet die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Taiwan und den USA als rote Linie. Das gilt insbesondere, da die USA unter der Trump-Regierung ihr Verhältnis zu Taiwan durch diplomatische Besuche auf höherer Ebene und wieder aufgenommene Waffenverkäufe gestärkt haben. Gegenüber Taiwan signalisieren die USA, dass sie den Weg der halboffiziellen Beziehungen fortsetzen wollen. Dies geschieht vor dem Hintergrund eskalierender Spannungen und der strategischen Konkurrenz zwischen Washington und Peking. Diese Spannungen haben Taiwan noch näher an die USA herangeführt.