Pfizer sticht die Konkurrenz aus
Die US-Pharmawerte haben in den vergangenen zwei Jahren die Gunst vieler Anleger verloren.
Die US-Pharmawerte haben in den vergangenen zwei Jahren die Gunst vieler Anleger verloren. Die Titel der Blue chips der Branche tauchen nun wieder vermehrt auf den Empfehlungslisten der Investmentbanken auf. Angesicht der Rezession suchen viele Anleger Zuflucht in der gegen die Wirtschaftsflaute nahezu immunen Branche. Die demographische Entwicklung (Überalterung der Gesellschaft) sowie neue Meilensteine in der Genforschung sprechen für die Industrie. - Doch nicht alle Pharmaunternehmen stehen sorgenfrei da. Ausser den Gewinnwarnungen von Merck und Bristol-Myers Squibb drückt die hohe Zahl auslaufender Patente auf die Stimmung. Bis 2006 laufen Patente von Medikamenten, die insgesamt über 40 Mrd.$ Umsatz generieren, aus. Für Astra Zeneca, Schering Plough, Bristol-Myers Squibb, Merck und Eli Lilly macht das in den kommenden drei Jahren über 25% des Umsatzes (vgl. Grafik) aus. - Die Produktpipeline vieler Unternehmen hat nicht die Qualität, um diese Lücke zu schliessen. Eine Ausnahme bildet Pfizer (41.40$, +5% im Wochenvergleich). Für den Viagra-Produzenten laufen bis 2003 nur wenige Patente aus, und die Pipeline ist randvoll. Bis 2006 soll für 15 neue Medikamente der Antrag auf Vertriebsbewilligung durch die Federal Drug Administration gestellt werden. Jeff Chaffkin, Analyst von UBS Warburg, der die Titel zum Kauf empfiehlt, ist begeistert. Er verweist auf die sicheren Verkaufsschlager wie Pregabalin (Schmerzmittel, das auch zur Bekämpfung von Epilepsie eingesetzt werden soll) sowie Exubera (Insulin zum Inhalieren). In naher Zukunft sind zudem Bextra (Arthritis) und Vfend (Pilzerkrankung) marktreif. Nach eigenen Angaben will Pfizer bis 2004 den Gewinn jährlich 15% steigern. Für 2002 rechnet das Unternehmen mit einer Zunahme des Gewinns pro Titel um 20% auf rund 1.60$. Damit liegt das Unternehmen im Branchenvergleich ganz vorne. - Gemessen am Kurs-Gewinn-Verhältnis 2002, handeln Pfizer mit 26 nur wenig höher als der Durchschnitt der S&P-500-Titel und die Branchennachbarn. Wegen der Wachstumsaussichten, der erstklassigen Produkte wie Viagra, Zoloft, Lipitor, Zithromax, Celebrex und Zyrtec, der wenigen auslaufenden Patente und der gefüllten Pipeline gehören die Aktien in jedes Portefeuille.JS