Pharma Fusionsfantasien
In der zweiten Wochenhälfte haben die Pharmatitel an den europäischen Aktienmärkten zum Teil kräftige Kursgewinne verbucht.
In der zweiten Wochenhälfte haben die Pharmatitel an den europäischen Aktienmärkten zum Teil kräftige Kursgewinne verbucht. Allein am Freitag verbesserte sich der Stoxx- Branchenindex Pharma 2,4% auf 412,88. Im Jahresvergleich rangiert die Branche aber immer noch im Mittelfeld. Auslöser des Kursschubs war der Übernahmekampf um die US-Gesellschaft Warner-Lambert. Durch den Zusammenschluss in den USA könnten die europäischen Anbieter in der für Megafusionen bekannten Pharmabranche in Zugzwang geraten. In England wurde bereits über eine Wiederaufnahme der Fusionsverhandlungen zwischen Glaxo Wellcome (+4,4% auf 1880 p im Vergleich zur Vorwoche) und SmithKline Beecham (+11% auf 880 p) spekuliert. Die beiden Gesellschaften hatten die Verhandlungen im Februar 1998 abgebrochen. - Zu den grössten Kursgewinnern zählten Novartis (+5,3% auf 2398 Fr.), die im bisherigen Jahresverlauf nicht überzeugt hatten. Die Basler haben Probleme mit ihrer Agrardivision, deren Verkauf von den Börsianern nicht ausgeschlossen wird. Über viel Liquidität für Akquisitionen verfügt die deutsche Bayer (+2,6% auf 39.96). Die schwedisch-amerikanische Pharmacia & Upjohn (+11,3% auf 495 sKr.) wird als mittelgrosse Gesellschaft zu den Übernahmekandidaten gezählt. Die bereits kurz vor der Fusion zu Aventis stehenden Hoechst (+6,1% auf 44.83) und Rhône-Poulenc (+7,1% auf 57) standen im Gerüchtereigen nicht mehr an vorderster Stelle. Hoechst legte einen guten Quartalsausweis vor (vgl. Seite 37). Der Betriebsgewinn betrug 433 Mio., (1998:–26 Mio.). Sowohl Hoechst als auch die Franzosen unterstrichen angesichts der steigenden Gewinne die Richtigkeit ihrer Fusion.Ga