Photo-Me erwartet Verlust
Auf Thierry Barel, den neuen Chef des britischen Fotolaborausrüsters und Passfotoautomatenbetreibers Photo-Me International, wartet ein hartes Stück Arbeit.
Auf Thierry Barel, den neuen Chef des britischen Fotolaborausrüsters und Passfotoautomatenbetreibers Photo-Me International, wartet ein hartes Stück Arbeit. Der 46-jährige Franzose, der vergangenen April vom traditionsreichen Schweizer Textilmaschinenhersteller Stäubli zu Photo-Me stiess und seit Anfang Dezember als Chief Executive Officer (CEO) fungiert, muss das Unternehmen in die Gewinnzone zurückführen und das schwer angeschlagene Vertrauen der Anleger wiederherstellen. - Im ersten Semester (per Ende Oktober), das jeweils deutlich umsatzstärker ist als die zweite Jahreshälfte, gingen die Einnahmen 3% auf 107,1 Mio.£ (249 Mio. Fr.) zurück. Der Vorsteuergewinn brach von 12,9 auf 1,6 Mio.£ ein. Grund dafür waren ausser eines geringeren Gewinnbeitrags des Automatengeschäfts und eines Verlusts in der Fotolaborausrüstung hohe Aufwendungen für die Überprüfung der Unternehmensstrategie. Photo-Me liess sich die Strategieanalyse, die im September ergebnislos abgebrochen worden war, 4 Mio.£ kosten. - Barel wird das Unternehmen von neuem auf Einsparmöglichkeiten abklopfen. Die Zeit drängt, denn wegen der schlechten Auftragslage wird nach Erwartung der Geschäftsleitung im zweiten Semester ein Verlust resultieren. Die Lancierung der in Regensdorf bei Zürich produzierten Maschinen zur Herstellung von Fotoalben verzögert sich wegen technischer Probleme. Die Aktien Photo-Me verloren nach der Bekanntgabe des Halbjahresresultats 7,7% auf 36p. Der Kursverlust hielt sich nur deshalb in Grenzen, weil die Gesellschaft bereits Ende November eine Gewinnwarnung veröffentlicht hatte. Trotz des gedrückten Kursniveaus – gegenüber Anfang Jahr beträgt die Einbusse fast 60% – gibt es weiterhin keinen Grund für ein Engagement.DF