Platinmetalle warten mit herausragender Performance auf Weiter Angebotsüberhang in Palladium
Die Metalle der Platingruppe standen in der vergangenen Woche dank ihrer herausragenden Performance im Mittelpunkt des Interesses.
Die Metalle der Platingruppe standen in der vergangenen Woche dank ihrer herausragenden Performance im Mittelpunkt des Interesses. Die günstigsten Fundamentaldaten weist unter den Edelmetallen Platin auf. Das knappe Angebot und die auf Grund geänderter Umweltschutzbestimmungen für Katalysatoren und Dieselmotoren steigende Nachfrage sorgten dafür, dass der Markt bereits im siebten Jahr in Folge im Defizit ist. - Betrachtet man die Angebotsseite, kommt man nicht an Südafrika vorbei, dem weltweit wichtigsten Produzenten des Edelmetalls. Das Angebot wurde von der starken Landeswährung und logistischen Problemen belastet, was voraussichtlich auch 2006 noch der Fall sein wird. Auf der Nachfrageseite lassen die von der EU für Fahrzeuge erlassenen Vorschriften, die später in ähnlicher Form von den Vereinigten Staaten übernommen werden dürften, auf eine regere Nachfrage der Industrie schliessen. Die Nachfrage nach Platin für die Schmuckherstellung dürfte stabil bleiben oder sogar abnehmen. - Für das nächste Jahr sollten drei Faktoren im Auge behalten werden: die Minenproduktion in Südafrika, die Marktdurchdringung von Platinkatalysatoren in Europa und schliesslich die Elastizität der Schmucknachfrage angesichts des hohen Platinpreises. Es ist mit dauerhaft hohen Notierungen zu rechnen. - Der Palladiummarkt ist dagegen von Überangebot geprägt. Immerhin verbessern sich die Fundamentaldaten. Obwohl die Nachfrage in diesem Jahr höher sein dürfte als das Angebot, ist am Markt immer noch ein Überhang vorhanden. - Unsere optimistische Einschätzung für dieses Metall beruht auf dem recht grossen Preisunterschied zwischen Platin und Palladium. Es gibt bereits Anzeichen dafür, dass Platin in Autokatalysatoren durch Palladium ersetzt wird. Ein solcher Umstieg ist jedoch ein längerfristiges Unterfangen – es dauert rund achtzehn Monate. - Für das kommende Jahr sollten zwei Faktoren beobachtet werden. Erstens die Nachfrage nach Palladium zur Schmuckherstellung und der Marktanteil, den Palladium der teuren Alternative Platin abjagen kann. Zweitens der russische Palladiumvorrat, den eigentlich niemand genau zu beziffern vermag. - UBS Wealth Management - Ioannis Drikos