Playstation3 ab November im Verkauf – Oriental Land erhöht Eintrittspreis Fester Yen bremst die Exportwerte
Nach der so genannten Goldenen Woche sind Japans Börsianer am Montag mit neuem Schwung gestartet.
Nach der so genannten Goldenen Woche sind Japans Börsianer am Montag mit neuem Schwung gestartet. Gute Vorgaben aus den USA und Europa mussten in die Kurse eingearbeitet werden, dazu kamen leicht sinkende Ölpreise. Doch am Dienstag wurde die gute Stimmung durch Zinsängste, einen sehr festen Yen und Gewinnmitnahmen vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch getrübt. Ausserdem werden die zwei Schwergewichte Toyota Motor und Softbank Mitte der Woche ihr Jahresergebnis präsentieren, das ein Indiz für die weitere Richtung des Gesamtmarktes darstellt. Für Toyota wird – wie schon in der Vergangenheit – ein Rekordresultat erwartet. Überdies könnte der Autobauer aus Nagoya zum ersten Mal die globale Spitzenposition in Bezug auf die Anzahl der produzierten Fahrzeuge von General Motors übernehmen. Im Fall von Softbank werden die Finanzierungskosten des Kaufs von Vodafone Japan im Vordergrund stehen, dazu die Entwicklung der Breitbandaktivitäten. Seit Jahresbeginn sind Softbank 38% gefallen. - Der Nikkei-225-Index schloss mit 17190,91 0,2% fester als vor einer Woche, während der Topix 0,6% auf 1747,5 zulegen konnte. Die Differenz lässt sich durch die Technologielastigkeit des preisgewichteten Nikkei-225 erklären. Im kapitalgewichteten Topix hingegen dominieren die Auto- und Bankaktien. Die grösste Verunsicherung für das Exportland Japan kommt momentan von der Währungsseite: Der Yen gewinnt kontinuierlich an Boden gegenüber dem Dollar und auch zum Euro. - In einem Bericht der «Nikkei Financial Daily» war zu lesen, dass eine Zinserhöhung der Bank von Japan im Juni bereits feststehe. Der Yen hat die Grenze von 111 zum Dollar nach unten durchschritten und notierte im Tokioter Abendhandel 111,15 – etwa 1,2% fester als vor den Feiertagen. Mitte April erhielt man für den Greenback noch 118.69 Yen. Daraus errechnet sich eine Aufwertung des Yen um 6,3% in knapp vier Wochen. Das belastet die Exportwerte. Falls US-Notenbankchef Ben Bernanke am Mittwoch seine Andeutungen von einem Ende der Zinserhöhungen bekräftigt, sollte der Yen weiter an Wert gewinnen. Die Zinsdifferenz zwischen Japan und den USA beträgt am langen Ende etwa 3,1%. Zehnjährige Staatsanleihen rentieren mit knapp 1,96% 3,9 Basispunkte höher als zu Beginn der Goldenen Woche. - Sony feierte am Sonntag den 60.Geburtstag. Im vergangenen Geschäftsjahr wurden 70% des Umsatzes im Ausland erwirtschaftet. Die neue Spielkonsole Playstation3 wird am 11.November in Japan auf den Markt kommen und soll mit 599$ rund 100$ mehr kosten als die X-Box 360 von Microsoft. In den USA und Europa wird die Konsole am 17.November pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eingeführt. Sony möchte bis Ende März 2007 etwa 6Mio. Einheiten verkaufen, wobei die neuen Kontrollgeräte mit Bewegungssensoren ausgestattet sein werden. Damit sollen nun auch Spielfunktionen ermöglicht werden, die durch Handbewegungen in der Luft ausgelöst werden. - Oriental Land, der Betreiber der Vergnügungsparks Tokyo Disneyland und Disneysea, wird die Eintrittspreise zum ersten Mal seit sechs Jahren erhöhen, und zwar von 5500 auf 5800Yen für Erwachsene. Ein weiteres Indiz, dass die Deflation in Japan dem Ende nahe sein sollte. - Der grösste Energieversorger des Landes, Tokyo Electric Power, hat das Jahresergebnis und die Prognose für 2007 bekannt gegeben. Das Nettoeinkommen stieg 37% auf 310 Mrd. Yen, der Umsatz kletterte 4,1% auf 5,24 Bio. Yen. Für das kommende Geschäftsjahr wird ein Gewinn von 250 Mrd. Yen erwartet; das sind 10 Mrd. weniger als die Konsensschätzung der Analysten. Für den Umsatz wird ein leichter Rückgang prognostiziert. Unternehmenssprecher Uchino sagte, dass das Unternehmen ab Juli am Weltmarkt Rohöl einkaufen möchte. Bisher wurde Rohöl nicht direkt am Markt, sondern über zwischengeschaltete Handelsunternehmen eingekauft.Andreas Bruckner - Goldman Sachs International, Tokio