Portefeuille stabil – Vorteilhafte Neuanlagen erwartet
Die Finanzkrise biete dem Unternehmensbeteiligungsgeschäft «mehr Chancen als Risiken», schreibt der Verwaltungsrat von Private Equity Holding (PEH) im neuesten Ausblick.
Die Finanzkrise biete dem Unternehmensbeteiligungsgeschäft «mehr Chancen als Risiken», schreibt der Verwaltungsrat von Private Equity Holding (PEH) im neuesten Ausblick. Das Portfolio, das zu Teilen noch aus den Anfängen der Gesellschaft Ende der Neunzigerjahre als Venture-Finanzierer stammt, sei «reif» und lasse einige Abverkäufe von Unternehmen erwarten. Zudem stünden die ab 2006 eingegangenen Engagements in neu aufgelegten Fonds erst in der Anlagephase. Sie könnten Nutzen ziehen aus der zwischenzeitlich günstiger gewordenen Bewertung angebotener Unternehmen. - Das Nettovermögen von Private Equity Holding vergrösserte sich im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2007/08 um 15% auf 209 Mio. Euro. Wertverbesserung und Gewinnanteile nach dem erfolgreichen Verkauf von Unternehmen überstiegen einzelne Wertkorrekturen bei weitem. Zum Stichtag hielt die Gesellschaft 53 Mio. Euro flüssig, womit genügend Geld für Einzahlungen an die neu berücksichtigten Funds zur Verfügung steht. - Im Nachhinein könnte sich gar als vorteilhaft herausstellen, dass sich Private Equity Holding in den Jahren 2004 und 2005 keine neuen Fundbeteiligungen leisten konnte. Es dürften Fonds dieser Jahrgänge sein, die in den Boomjahren 2006 und 2007 am heftigsten investierten und jetzt Gefahr laufen, den Bilanzwert der damals teuer erworbenen Unternehmen – besonders im Bereich der stark fremdfinanzierten Grossübernahmen – wertberichtigen zu müssen. Grosse Erwartungen verbindet Private Equity Holding – die von Alpha Associates geführt wird – mit den Engagements an Spezialsituationenfonds. Einige der Gefässe sind auf den Erwerb von Finanzpapieren krisenbefallener Unternehmen (Distressed Funds) ausgerichtet. Im aktuellen Marktumfeld würden sich ihnen «hervorragende Investitionsmöglichkeiten» erschliessen. - Im ersten Quartal dieses Jahres haben sich die Nettoaktiven von Private Equity Holding besser gehalten als der SPI Swiss Performance Index und die Portefeuillewerte anderer Branchenunternehmen. Dazu zählen etwa Shape Capital und AIG sowie Castle Private Equity (vgl. Grafik). Die Aktien einiger der Beteiligungsgesellschaften wurden allerdings heftiger als der Gesamtmarkt zurückgeworfen, sodass der im vergangenen Jahr aufgebaute Vorsprung auf den Index geschmolzen ist. Die Vorsicht der Investoren ist nicht unbegründet, denn der Wert der Nettoaktiven der Gefässe wird stark verzögert der eingetretenen Entwicklung angepasst. So könnte der innere Wert der Beteiligungsgesellschaften zunächst sinken, bevor die von den Akteuren in Aussicht gestellte Wertzunahme eintrifft.TH