Porträt
Die zunehmend komplexe Netzwerkarchitektur, steigende Sicherheitsbestimmungen und die Verschmelzung von informatik- und telekommunikationsgestützter Prozesse in den Unternehmen führen zu einem steten Ausbau der Informatikabteilungen; nicht nur in Grosskonzernen, sondern auch in mittelständischen Betrieben.
Die zunehmend komplexe Netzwerkarchitektur, steigende Sicherheitsbestimmungen und die Verschmelzung von informatik- und telekommunikationsgestützter Prozesse in den Unternehmen führen zu einem steten Ausbau der Informatikabteilungen; nicht nur in Grosskonzernen, sondern auch in mittelständischen Betrieben. Der Ostschweizer Gregor Stücheli, seit Juli 2004 Geschäftsführer von T-Systems Schweiz, einer Tochter der Deutschen Telekom, ist überzeugt, dass sich die IT-Landschaft in den nächsten Jahren gewaltig verändern und nur mehr wenig Ähnlichkeit mit der heutigen Struktur haben wird. - Der 45-jährige Betriebswirtschafter vergleicht die von ihm erwartete Entwicklung mit dem Wandel der Stromwirtschaft seiner Heimat vor 100 Jahren. Damals hätten die Stickereien und Webereien eigenen Strom produziert – wie die meisten Betriebe heute eigene IT-Abteilungen unterhielten. Erst mit dem Übergang von Gleich- zu Wechselstrom wurde es möglich, Elektrizität über grössere Strecken zu transportieren, was zentralen Anbietern die Versorgung ganzer Regionen erlaubte. Die Gewerbetreibenden zweifelten zu Beginn an der Fähigkeit der Kraftwerke, in Spitzenzeiten genügend Kapazität bereitstellen zu können. Mittlerweile wäre aber jedes KMU überfordert, eigenen Strom zu erzeugen. Diese Erkenntnis inspirierte T-Systems dazu, IT aus der Steckdose anzubieten, um es Unternehmen zu ermöglichen, die Informatik bis auf wenige kritische Anwendungen auszulagern und sich auf die Kernkompetenzen und das Tagesgeschäft zu konzentrieren. - Stücheli, der viele Jahre für IBM tätig war, unter anderem am Hauptsitz in den USA, erklärt, dass bis vor kurzem für jeden Kunden eine eigene Serverumgebung aufgebaut worden sei. Verlangte der Kunde mehr Kapazität, war das kein Problem: Es wurde einfach ein weiterer Server ins Netzwerk integriert. Falls der Kunde sich aber von einem Geschäftsbereich trennte und entsprechend weniger Speicher- und Rechenleistung benötigte, musste er die aufgebaute Kapazität dennoch bezahlen. T-Systems Schweiz hat inzwischen viele Kunden in eine Umgebung integriert und teilt ihnen Netz-, Speicher- und Rechnerkapazitäten sowie Software oder Personal nach Bedarf zu. - Der Kunde profitiert davon in Form geringerer und transparenter Unterhaltskosten, besserer Sicherheit und der Garantie, technologisch immer auf dem neusten Stand zu sein. Diesen Ansprüchen können selbst die IT-Abteilungen mittelgrosser Betriebe in einer stets enger vernetzten Umwelt immer weniger genügen. T-Systems Schweiz erzielt bereits 15% des jährlichen Umsatzes mit Pay-for-what-you-use-Lösungen. Die Vorteile eines zentralen Informatikdienstleisters leisten sich vermehrt auch Grosskonzerne: Der Ölmulti Royal Dutch Shell lagerte Ende März die IT-Infrastruktur mehrheitlich an T-Systems aus. - Der begeisterte Skifahrer Stücheli ortet die Herausforderung künftig im Standardisieren der Konfigurationsmöglichkeiten von Applikationen, so dass der Nutzer die gewünschten Programme unkompliziert per Mausklick online wählen kann und ihm nur die effektive Benutzungsdauer oder -leistung verrechnet wird. Zu diesem Zweck wird mit Softwareherstellern, wie SAP oder Avaloq, zusammengearbeitet.MP