Prozess gegen British Airways – Ryanair hält an Charleroi-Hub fest Bieter um Canary Wharf gehen aufs Ganze
Nach den Osterfeiertagen legte der FTSE-100-Index am Dienstag 0,6% auf 4518,8 zu.
Nach den Osterfeiertagen legte der FTSE-100-Index am Dienstag 0,6% auf 4518,8 zu. Damit schloss er auf einem Monatshöchst. Der Bondmarkt stand hingegen unter Druck. Die Rendite der zehnjährigen Gilts stieg zehn Basispunkte auf 4,98%. Gute Unternehmensabschlüsse und erfreuliche Einzelhandelsdaten aus den USA lassen auf eine anhaltende Erholung der Weltwirtschaft hoffen, was auch den britischen Aktienmarkt beflügelte. - Im Kampf um die Immobiliengruppe Canary Wharf (unv. auf 296p) zeichnet sich für die zweite Wochenhälfte ein Showdown ab. Die kanadische Investorengruppe Brascan hat ihr Angebot über 1,6 Mrd.£ (3,7 Mrd. Fr.) bis Montag verlängert. Silvestor, eine Gruppe um Morgan Stanley, hat bisher 1,7 Mrd.£ geboten. Gemäss dem offiziellen Zeitplan wird von Mittwoch bis Freitag ein Auktionsverfahren eröffnet, aus dem spätestens am Montag der Sieger hervorgehen sollte. - Der Hersteller von Impfstoffen Acambis (–12,9% auf 317p) hat Probleme mit seinem Pocken-Impfstoff. In drei Fällen wurden in Zusammenhang mit dem Präparat schwere Herzprobleme festgestellt. Acambis will die Ursachen in den nächsten acht bis zwölf Wochen klären. In den USA wurde der Impfstoff bereits ausgeliefert. Inwiefern der Zwischenfall die Verträge mit der US-Regierung, die rund 800 Mio.$ wert sind, beeinflusst, ist unklar. - Der Pharmakonzern Glaxo Smith Kline (–0,5% auf 1102p) hat sich von seinem französischen Konkurrenten Sanofi-Synthélabo die beiden in der Prophylaxe von Thrombosen eingesetzten Medikamente Fraxiparine und Arixtra gesichert. Der Kauf ist jedoch an die Bedingung geknüpft, dass der Zusammenschluss von Sanofi und Aventis zu Stande kommt (vgl. Seite 16). - Eine Reihe von Grossinvestoren ist mit der Leistung von Luc Vandevelde, dem Chairman des kriselnden Einzelhändlers Marks & Spencer (+0,5% auf 276,5p), unzufrieden. Sie werfen ihm vor, seine Pflichten zu vernachlässigen und zu viel Zeit für seine Nebenämter aufzuwenden. Marks & Spencer legt am Mittwoch neue Umsatzzahlen vor, von denen wenig Gutes zu erwarten ist (vgl. Seite 35). - Die irische Billigfluggesellschaft Ryanair (+1,8% auf 5.30 Euro) wird den belgischen Flughafen in Charleroi weiterhin als Hub benutzen. Ryanair hat trotz harscher Kritik der EU-Kommission ein weiteres Mal günstige Landegebühren ausgehandelt. Das Abkommen wird den Konkurrenten British Airways (+2,6% auf 299,75p) verärgern, der auf den von ihm benutzten Flughäfen keine vergleichbar vorteilhaften Konditionen geniesst. Die Fluggesellschaft ist derzeit auch durch ein Gerichtsverfahren gefordert. Die Angehörigen von Passagieren, die nach einem Langstreckenflug an den Folgen von Blutgerinnseln, dem so genannten Economyclass-Syndrom, starben, haben gegen BA einen Teilerfolg erzielt. Die Airline hat sich bereit erklärt, im Falle eines Erfolgs gegen die Kläger auf die Rückforderung der Anwaltskosten zu verzichten. JS