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Anlandestation der Pipeline Nord Stream 1 im deutschen Lubmin. Die Röhre ist mit Abstand die wichtigste Lieferantin russischen Gases nach Europa. Derzeit fliesst kein Gas durch Nord Stream 1.
Der russische Präsident Wladimir Putin setzt allerlei Kriegsgerät in der Ukraine ein. Seine liebste Waffe führt jedoch direkt in das Herz des europäischen Kontinents – die Gaspipelines. Am Donnerstag wird die Wartung von Nord Stream 1 abgeschlossen. Die Ostseeleitung lieferte bis zur Eskalation des Krieges 55 Mrd. Kubikmeter Erdgas pro Jahr nach Europa, was im vergangenen Jahr rund einem Drittel der gesamten Importe aus Russland entsprach.
Bereits Mitte Juni reduzierte die Betreiberin Gazprom die Lieferungen auf 40% und senkte sie dann für Reinigungsarbeiten ab dem 11. Juli auf 0%. Möglich ist, dass das so bleibt. Medienberichten zufolge beruft sich Gazprom auf «Force Majeure» als Erklärung für die seit einem Monat reduzierten Lieferungen. Ob das nun heisst, dass es bei 0% bleibt, oder ob es eine Rechtfertigung für die Reduktion auf 40% ist, bleibt Spekulation.
Frühzeitig sparen würde helfen
Bleiben die Lieferungen ganz aus, geht die EU gemäss Nachrichtenportal Bloomberg von einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts um 1,5% aus. Mit mildem Winter und frühzeitigen Sparmassnahmen liesse sich der Schaden auf -0,5% begrenzen. Die Grossbank UBS zeigt auf, wie sich ein sofortiger, kompletter Lieferstopp auf die Füllstände in europäischen Gasspeichern auswirken würde. Gegen Ende des kommenden Winters fielen sie gegen null, die Bank schreibt vom «engen Pfad durch den nächsten Winter».
Leser-Kommentare
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Naiv, nicht umfassend informiert. Laut Reuters hat Gazprom die Force Majeure Karte gezogen. Das bedeutet, Deutschland kann den Atomblitz schon sehen, die Druckwelle folgt.
Die Schweiz muss sich blitzschnell lösen von diesem Jahrmarkt der Politeitelkeiten, bei dem man auf keinen fall, von den EU-Staaten wie vor allem Deutschland abhängig sein möchte, das unter bestimmten Umständen nicht unbedingt freundlicher ist als Russland.