Randstärke begünstigt SAB Miller – Absa erfüllt BEE-Auflagen Harmony erwägt Abbau von 5000 Stellen
Die Parlamentswahlen blieben auf das Geschehen an der Johannesburger Börse (JSE) erwartungsgemäss ohne Auswirkungen.
Die Parlamentswahlen blieben auf das Geschehen an der Johannesburger Börse (JSE) erwartungsgemäss ohne Auswirkungen. Weil der Sieg des regierenden African National Congress (ANC) seit langer Zeit feststeht, bestand für die Marktteilnehmer kein Anlass, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Der JSE-Gesamtindex tendierte im Gleichschritt mit den Weltbörsen fester. Im zweiwöchigen Berichtszeitraum legte er 4,1% auf 10974 zu. Die Industriewerte stiegen 5,2% auf 7531. Schwächer entwickelten sich die Goldtitel, die 3,9% auf 2103 nachgaben. - Die südafrikanischen Goldförderer leiden besonders unter dem festen Rand, weil sie für ihre Produkte geringere Erlöse in Dollar erhalten. Gleichzeitig müssen sie ihre Lohn- und Explorationskosten in Rand begleichen. Symptomatisch ist die Lage des drittgrössten Goldförderers am Kap, Harmony Gold (–11,3% auf 87.50 Rand). Das Unternehmen kündigte an, wegen des anhaltend starken Rands womöglich sechs Schächte zu schliessen. Das würde 5000 der insgesamt 53000 Arbeitsplätze von Harmony gefährden. - Ebenso schwer wie die meisten Goldkonzerne leiden der Stahlhersteller Iscor (+3,6% auf 37.50 Rand) und der Eisenerzproduzent Kumba Resources (+0,2% auf 42.90 Rand) unter dem erstarkten Rand. Aber auch der als Arbeitgeber immer wichtigere südafrikanische Tourismussektor bekommt die feste Lokalwährung zu spüren. - Zu den Konzernen, die vom starken Rand profitieren, gehört hingegen der Brauer SAB Miller (+1,1% auf 73.60 Rand). Das Unternehmen erzielt noch immer einen wichtigen Teil seiner Erlöse in der südafrikanischen Währung. Auch scheint sich die lange Zeit schwierige Lage seiner US-Tochter Miller zunehmend zu entspannen. - Endgültig bestätigt wurde letzte Woche, dass Südafrikas grösste Geschäftsbank Absa (+4,1% auf 48.55 Rand) einen Anteil von 10% für 23 Mio.$ an ein vom schwarzen Geschäftsmann Tokyo Sexwale geführtes Konsortium mit dem Namen Batho Bonke verkauft. Mit der Unterzeichnung der Übereinkunft erfüllt Absa mit einem Schlag die von der Regierung gemachten Auflagen im Bereich Black Economic Empowerment (BEE). Bereits jetzt befinden sich 14% der Bankaktien am Kap indirekt (vor allem über Pensionskassen) in den Händen schwarzer Südafrikaner. - Der Rand entwickelte sich in der Berichtsperiode zum Dollar stabil und wurde zuletzt für 6.39 Rand/$ gehandelt. Die Rendite der Regierungsanleihe R153 stieg 22 Basispunkte auf 9,64%.WD