«Reiner Zufallstreffer»
Am vergangenen Wochenende hatte Bon appétit ein Kommunikationsproblem.
Am vergangenen Wochenende hatte Bon appétit ein Kommunikationsproblem. Am Radio liefen Nachrichten über die Handelsgruppe, ohne dass das Management die Informationen offiziell freigegeben hatte. Irgend eine Person hatte irgendwie einen Entwurf einer Pressemitteilung verbreitet. Dabei ging es vor allem um Restrukturierungspläne und die Information, dass für 2002 mit einem noch höheren Verlust als zuvor kommuniziert zu rechnen sei. - An der Pressekonferenz des folgenden Montags, 3. März, konnten weder CEO Alain Caparros noch Hauptaktionär - Beat Curti, der kurzfristig wieder das Verwaltungsratspräsidium übernommen hatte, die Panne erklären. Auch knapp eine Woche nach dem Vorfall gab es dazu am Freitag nichts Neues, die Untersuchungen dauern an. - Brisanz erhält der Vorfall, weil an den Tagen zuvor die Umsätze in Aktien von Bon appétit überdurchschnittlich hoch waren. Es gab grössere ausserbörsliche Transaktionen (vgl. Kursgrafik). Finanzchef Gerhard Reichlin erklärte, Rückfragen mit den Banken hätten ergeben, dass der Handel am Donnerstag (27.Februar) nicht wie zunächst publiziert 32000, sondern nur 16000 Stück umfasst habe. Es sei eine Fehleingabe gewesen. Am Freitag jedoch wurden nochmals zwei Pakete mit insgesamt 30000 Aktien gehandelt. Reichlin spricht von «reinen Zufallstreffern», es gebe keinen Verdacht auf Insiderhandel. Gemäss seinem Kenntnisstand stammten die Titel aus dem Dispobestand von Banken. In der SWX Schweizer Börse war am Freitagnachmittag niemand für eine Stellungnahme erreichbar.BA