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Wenig Betrieb an einer Tankstelle in London: Die Lockdowns haben die Gewinne der Ölfirmen kollabieren lassen.
Es war ein Drama mit Ansage. Angesichts der stark zurückgegangenen Nachfrage nach fossilen Brennstoffen war absehbar, dass 2020 zum Annus horribilis für die integrierten Öl- und Gasunternehmen wird. Trotz bereits im Vorfeld gesenkter Erwartungen enttäuschten die Jahreszahlen durchs Band. Erstmals beendete ExxonMobil, weltweit die Nummer zwei des Sektors, ein Jahr mit einem Verlust – es waren 22,4 Mrd. $.
Ähnliche Zahlen wies das FTSE-100-Schwergewicht Royal Dutch Shell aus. Der britisch-niederländische Ölmulti machte ein Minus von 21,7 Mrd. $. Auch BP beendete 2020 mit einem zweistelligen Milliardenverlust. Chevron, der gemessen am Börsenwert grösste Vertreter der Branche, hielt sich mit einem Minus von 5 Mrd. $ dagegen schon fast schadlos.
Hohe Abschreibungen
Der grösste Teil der Milliardenverluste ist allerdings nicht im operativen Bereich erzielt worden, sondern ist den Regeln der Rechnungslegung geschuldet. So mussten die Ölfirmen bereits im ersten Halbjahr hohe Abschreibungen auf ihre Anlagen vornehmen. Allerdings geriet auch die erhoffte Erholung des Erdölgeschäfts im vierten Quartal ins Schwanken. Wegen wieder aufkommender Restriktionen fiel auch das Geschäft zwischen Oktober und Dezember schwächer als erwartet aus – obschon sich die Ölnotierungen in den vergangenen Monaten wieder deutlich erholt haben.
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