Renault muss sparen
Während von Nissan positive Töne zu vernehmen sind (vgl.
Während von Nissan positive Töne zu vernehmen sind (vgl. Haupttext), sieht sich die französische Muttergesellschaft Renault schon zum zweiten Mal in fünf Monaten zu einer Gewinnwarnung veranlasst. Der Autobauer informierte, dass die Gewinnmarge in der zweiten Jahreshälfte auf unter 1,6% fallen wird. Die Umsatzsteigerung im dritten Quartal von 9,7% auf 8,23 Mrd. Euro erfüllt die Erwartungen nicht. Der Gewinn im laufenden Jahr werde sich auf dem Niveau des letztjährigen Überschusses (1,08 Mrd. Euro) bewegen. Nahezu die Hälfte dieses Betrages stammt von der Beteiligung Nissan. Im aktuellen Kontext ist auch die Meldung zu sehen, dass sich die Japaner nun an Renault beteiligen wollen oder sollen. Die Nachricht vermochte dem Aktienkurs in der zweiten Wochenhälfte keine Stütze zu geben. Der Kurs fiel um 12% auf 33.92 Euro. Seit dem 10. September verloren Renault damit per saldo 20%; im Vergleich mit Anfang Jahr errechnet sich ein Rückschlag von 36%. Mit Blick auf die Gewinnwarnungen und auch auf die fallende Marge kann diese Kursentwicklung nicht erstaunen. - Renault ist sich der schwierigen Situation bewusst und hat Massnahmen angekündigt. Das Geschäftsjahr 2001 wird mit ausserordentlichen Restrukturierungs-Rückstellungen in der Höhe von 200 Mio. Euro belastet. Der bereits bestehende Kostensenkungsplan wird intensiviert, und die «nicht prioritären» Investitionen sollen reduziert werden. Das Forschungs- und Entwicklungsbudget, das in den vergangenen zwei Jahren stark erhöht worden ist, wird ebenfalls tangiert. Die für das nächste Jahr geplante Lancierung der Modelle Vel Satis, Espace sowie Mégane wird jedoch nicht geopfert. TW, Paris