Renault weckt Befürchtungen
Die Aktien des Autobauers Renault sind am Donnerstag um 4,9% auf 66 Euro eingebrochen.
Die Aktien des Autobauers Renault sind am Donnerstag um 4,9% auf 66 Euro eingebrochen. Grund dafür ist, dass die Franzosen ihr Rentabilitätsziel für 2005 aufgegeben haben: Statt einer operativen Marge von über 4% will der Konzern nun mehr als 3% erreichen. Diese Mitteilung ist unter Investoren – so kurz vor Jahresende – schlecht angekommen. Einige Wertschriftenhäuser haben ihre Gewinnziele umgehend revidiert. Teilweise waren damit auch schlechtere Empfehlungen für die Renault-Aktien verbunden. - Der späte Zeitpunkt der Gewinnwarnung drückt schon aus, wie der Konzern unter Druck geraten ist: Im Oktober wurden in Europa gesamthaft 2,6% weniger Fahrzeuge abgesetzt, wobei besonders die Märkte Frankreich, Grossbritannien und Spanien unter Nachfrageschwund litten. In diesem Umfeld gingen die Verkaufszahlen von Renault gar 11,5% auf 114000 Einheiten zurück. Die Nachfrage nach der Mégane-Baureihe – deren Erfolg für Renault entscheidend ist – fiel im Oktober markant, um 24% auf 46000 Fahrzeuge. - Der Verkaufseinbruch weckt verständlicherweise Befürchtungen. Möglicherweise überzeichnen Analysten jedoch die Probleme mit der alternden Produktpalette etwas. Im September wurde beispielsweise die dritte Generation des Clio lanciert, was Besserung verspricht, nachdem das alte Modell zunehmend an Attraktivität eingebüsst hat. Das letztes Jahr vorgestellte Billigmodell Logan, das vor allem unter der Marke Dacia kommerzialisiert wird, kommt in Kundenkreisen bemerkenswert gut an, wird allerdings nie zu einem Ergebnisträger wie der Mégane. Enttäuschend fielen bislang die Verkaufszahlen für den ebenfalls 2004 lancierten Mikrovan Modus aus. - Die Renault-Aktien werden in diesem Umfeld wohl weiter unter Druck stehen. Besserung verspricht indes der für den 9.Februar angekündigte Strategieplan, der Massnahmen zur Verbesserung der Rentabilität vorgeben wird, wobei gleichzeitig neues Wachstum geschaffen werden soll. «Er kündigt im Besonderen eine Politik zur Erneuerung und Erweiterung der Produktpalette an», heisst es im Hause Renault. Gleichzeitig soll erreicht werden, dass sich die Gewinnanteile der einzelnen Modelle ausgeglichener verteilen. Das hört sich gut an, zumal Präsident Carlos Ghosn dafür bekannt ist, dass er einmal beschlossene Massnahmen schnell und kompromisslos umsetzt. US