Rio steigt ins Transportgeschäft ein – Unbeliebte Finanzwerte US-Konjunkturdaten verunsichern
Die australische Börse begann das neue Jahr in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld.
Die australische Börse begann das neue Jahr in einem von Unsicherheit geprägten Umfeld. Der All Ordinaries (im Wochenvergleich –3,4% auf 6205,7) tendierte deutlich leichter. Für Verunsicherung sorgten die jüngsten Beschäftigungszahlen aus den USA, die am Montag eine heftige Korrektur von über 2% auslösten. Am Dienstag büsste der Leitindex nochmals 0,6% ein. - Gemäss Hans Kunnen, Chef-Analyst der australischen Investmentgesellschaft Colonial First State, lässt «der Zustand der amerikanischen Wirtschaft die Nervosität wachsen». Auch die Frage, wie weit sich «die Subprime-Krise über die Finanzindustrie hinaus verbreitet», mache die Anleger unsicher. Kunnen spricht von einer «Serie von Schocks», mit denen der Markt in den letzten Monaten konfrontiert worden sei, «und die zunehmend düsterer aussehen». Die Banken und andere Finanztitel spürten die Entwicklung besonders, seit immer deutlicher wird, dass die Kosten für Geldbeschaffung in Zukunft steigen werden. National Australia Bank (NAB, –4,7% auf 36.01 austr.$) und Commonwealth Bank (–2,3% auf 57.73 austr.$) kamen zu Wochenbeginn heftig unter Druck. Dabei konnte NAB auch nur wenig davon profitieren, dass sie am Freitag als erste der Grossbanken den Satz für variable Hypotheken erhöht hatte. - Kotierte Liegenschaftenfonds litten weiter unter der Meldung vom vergangenen Monat, Centro Properties Group (+14,9% auf 1.16 austr.$) habe existenzielle Refinanzierungsprobleme. Interessanterweise erlebten die Centro-Aktien selbst zeitweise einen Aufschwung, weil Anleger spekulierten, Centro könnte übernommen werden. Es ist ein offenes Geheimnis, dass eine Reihe von potenziellen Käufern ein Auge auf die doch sehr attraktiven Immobilien geworfen hat, die Centro in Australien und den USA kontrolliert. - Um die von BHP Billiton (–2,8% auf 39 austr.$) angestrebte Übernahme von Rio Tinto (–4,8% auf 127.50 austr.$) wurde es in den vergangenen Tagen ruhiger. BHP hat nun bis Februar Zeit, das Angebot für den Konkurrenten so weit anzupassen, dass sich das Rio-Management zumindest damit befassen wird. - Rio ihrerseits steigt ins Transportgeschäft ein. Der Minengigant beauftragte eine japanische Werft mit dem Bau von drei Schiffen zum Transport von Eisenerz. Damit will Rio den steigenden Transportkosten begegnen und den Export von Eisenerz nach China sichern, der in den vergangenen Monaten wegen Engpässen wiederholt ins Stocken geraten ist. - Zum Ende des Werbetanzes kam es letzte Woche bei Consolidated Minerals (+1,8% auf 5.09 austr.$). Dem ukrainischen Milliardär Gennadi Bogoljubow ist offenbar die Übernahme gelungen. Einen Monat nach der Erhöhung des Kaufangebots für den Manganförderer auf umgerechnet 1,3 Mrd. austr.$ kontrollierte seine Beteiligungsgesellschaft Palmary letzte Woche über 90% von Consmin. Die Offerte lief gestern Dienstag aus.UW