Es ist keine gute Nachricht für Anleger: Mit ziemlicher Sicherheit lässt sich sagen, dass die Finanzmärkte in den nächsten Jahren weniger Rendite liefern werden. Bei Anleihen hat man diese Rendite schon fix, wenn man investiert. Bei Aktien kommt es darauf an, wie sich die Unternehmensgewinne entwickeln und ob die Kurse über ihren fairen Wert hinausschiessen.
Auch für Dividendenpapiere lässt sich anhand des jetzigen Bewertungsniveaus ungefähr abschätzen, welche Rendite sich im langfristigen Mittel ergibt. Die jetzt hohen Bewertungen zeigen, dass die Kurse wohl nicht mehr stark steigen werden und auch die Dividendenrendite das nicht ausgleicht.
Umso wichtiger ist es, intelligent Risiken einzugehen, um mehr Rendite aus dem Portfolio zu holen. Absolut gesehen mögen die Aktienmärkte in Zukunft weniger Performance erwirtschaften – verglichen mit Staats- und Unternehmensanleihen wird man für das riskante Engagement in Aktien aber noch gut entschädigt (Lesen Sie hier mehr.»). In den Industrieländern ist diese Kompensation für das Aktienrisiko gar deutlich grösser als in der Vergangenheit, obwohl die Bewertungen der Valoren hoch sind.
Um diese Risikoprämie einzufahren, muss man die allgemein geltenden Grundsätze des Anlegens berücksichtigen: Klumpenrisiken sind zu vermeiden, und Märkte, die vergleichsweise mehr Erfolg versprechen, sollten höher gewichtet werden. Beim Wort «Risikoprämie» ist «Risiko» nicht auszublenden: Aktien schwanken stärker, und es sind, wie gerade dieses Jahr gezeigt hat, zeitweise hohe Verluste zu verkraften. Die Risikoprämie belohnt Anleger für die Disziplin, eine rationale und langfristige Strategie einzuhalten.