Risiko Reputationsverlust
Mehr als 31 bzw.
Mehr als 31 bzw. 10 Mrd. Fr mussten UBS und Credit Suisse (CS) in der Subprime-Krise bisher abschreiben. Das sind für Obligationenbesitzer unvorteilhafte Wertverminderungen. Verluste erodieren die Eigenkapitalbasis, worauf das Risiko eines Zahlungsausfalls steigt. UBS hat 3680 Anleihen im Wert von umgerechnet 141,2 Mrd. Fr. ausstehend, die kleinere Credit Suisse 2866 Papiere über einen Betrag von 150,3 Mrd. Fr. (vgl. Grafiken). Zu Beginn der Krise hat Standard & Poor’s (S&P) die grösste Schweizer Bank mit einem Emittentenrating von AA+ stabil benotet. Das entspricht einem statistischen Ausfallrisiko von 0,35% in fünfzehn Jahren. Inzwischen wurde die Note zwei Notches auf AA– reduziert, und das Ausfallrisiko ist auf 1,6% gestiegen. Weniger Federn lassen musste CS: von AA– positiv auf AA– negativ. - Stefan Best, Kreditanalyst von S&P, betont vier Punkte in der Ratingbeurteilung: das Exposure gegenüber Subprime-Anlagen und Leveraged Finance, die Eigenkapitalausstattung, die Refinanzierungsmöglichkeiten und die übrigen Geschäftsfelder des Instituts. Die hohe Note von UBS begründet Best u.a. mit den vorgenommenen und geplanten Eigenkapitalerhöhungen. Dadurch seien Dreiviertel der Abschreibungen refinanziert worden. Zusätzlich verfüge die Grossbank über stabile Geschäftsfelder. Einen ertragsstarken Bereich besitze auch CS mit dem Private Banking, zudem sei das Exposure in Subprime deutlich geringer. Allerdings bestehe ein sehr hohes Exposure in Leveraged Finance, gewerblicher Immobilienfinanzierung sowie ein Risiko aus ineffektiven Absicherungen für das CDO-Portefeuille. - Für die Zukunft erwartet S&P einen deutlich geringeren Abschreibungsbedarf. Die Gefahr eines Reputationsverlustes, der den Ertrag in den stabilen Bereichen deutlich mindern könnte, oder unerwartet hohe weitere Abschreibungen könnten allerdings zu Herabstufungen führen. JR