
Einschätzung von Arno Schmocker um 8.55 Uhr
In der fieberhaften Suche nach einem Covid-Mittel müssen die grossen Pharmakonzerne auf das Know-how kleinerer Biotech-Unternehmen zurückgreifen. «Big Pharma» kann dagegen ein weltweites Vertriebsnetz und hohe Marketingkraft in die Waagschale werfen. In diesem Licht ist auch die Kooperation von Roche mit der in Boston/USA domizilierten Atea zu sehen. Die Herstellung von AT-527, eines direkt wirkenden Antivirals, ist nach Meinung der Zürcher Kantonalbank «relativ simpel und erlaubt es, in kurzer Zeit hohe Mengen herzustellen». Die entscheidende Entwicklungsphase III steht noch aus, doch bescheinigen Finanzanalysten dem Wirkstoff eine gute Erfolgschance. Eine Zulassung für das Produkt ist nicht vor dem zweiten Semester 2021 zu erwarten. Die Meldung könnte den Roche-Titeln wieder etwas Schub verleihen. Gestern Mittwoch fielen die Genussscheine zum ersten Mal seit März unter 300 Fr. Damit sind sie mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von bloss 14 für 2021 bewertet – eine Kaufgelegenheit. Mitte Mai notierten sie auf einem Allzeithoch von 358 Fr.
Einschätzung – Roche und Atea entwickeln gemeinsam Covid-19-Medikament
Der Basler Pharmakonzern will gemeinsam mit der US-Firma ein Mittel zur Behandlung des Virus entwickeln.