Rohstoffe sind die Basis für den Aufschwung
Welche Entwicklungen bringt das neue Jahr
Nachdem im abgelaufenen Jahr wechselweise die Bond- sowie die Aktienmärkte im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden sind, gibt es durchaus Anzeichen dafür, dass das nächste Jahr stärker vom Geschehen an den Rohstoffmärkten geprägt wird.
Welche Entwicklungen bringt das neue Jahr - Nachdem im abgelaufenen Jahr wechselweise die Bond- sowie die Aktienmärkte im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden sind, gibt es durchaus Anzeichen dafür, dass das nächste Jahr stärker vom Geschehen an den Rohstoffmärkten geprägt wird. - An den Aktienmärkten wurde Ende September die Basis für eine grössere Erholung gelegt. Daraus wird sich aber kaum eine Trendwende entwickeln. Im Gegensatz dazu zeichnet sich aus technischer Sicht ab, dass für Rohstoffe ein grundlegender Wechsel bevorsteht. - Wer zurzeit einen Blick auf Kursgrafiken von Rohstoffen wirft, wird ohne lange Suche nach aussichtsreichen Objekten fündig. Ausgesprochen viele technische Indikatoren, beispielsweise einem Preischart unterlegte Momentumindikatoren wie etwa ein RSI, zeigen breite und gut abgestützte positive Divergenzen. Wichtig dabei ist zu wissen, dass grosse und nachhaltige Trendwenden fast ausnahmslos durch solche Indikationen angekündigt werden. Dies geschieht in der Regel lange bevor der tatsächliche, länger anhaltende Trendwechsel im Preisverlauf stattfindet. - Divergenzen zeigten sich an der Schweizer Aktienbörse beispielsweise im Frühling 1995, der SMI notierte damals 2440 Punkte, im Frühsommer 1998, im Herbst 1998 und auch nach dem letzten markanten Markthoch im Sommer 2000, als der SMI auf 8400 stieg. Vergleichbare Signale fehlen aber nach dem Tief vom vergangenen September. Die Aktienbörsen sind deshalb, wie im Rahmen dieser Kolumne schon vor etlichen Wochen festgehalten wurde, nicht sonderlich interessant: Die Discountpreise, die zum Zugreifen verleiten konnten, sind längst vorbei. Um hingegen Käufe auf dem gegenwärtigen Niveau zu rechtfertigen, fehlen aber die nötigen Hinweise auf eine Trendwende. - Anders ist die Sachlage der Rohstoffe, wobei speziell die Metalle Silber, Kupfer, Zink sowie Nickel ein ausgesprochen hohes Trendwendepotenzial zeigen. Im Kursbild des Nickels ist ersichtlich, dass der seit Anfang 2000 laufende Abwärtstrend zurzeit noch intakt ist. Mit den Tiefstwerten von Anfang November kann sich der Markt jedoch, neben besagten Divergenzen, auf einen Kursbereich von 4000 bis 4500 $/Tonne abstützen, der während der vergangenen zehn Jahre zwar mehrmals tangiert, aber nie unterschritten worden ist. Ähnlich ist die technische Beurteilung für das Silber. Der vor vier Wochen als Tief erreichte Bereich von 3.50 bis 4 $/Unze, wurde im weiteren Verlauf ebenfalls nie mehr unterschritten. - In einer Ausnahmesituation befindet sich das Edelmetall Gold. Verglichen mit den anderen Rohstoffen liefert es eher mittelmässige Indikationen und fungiert daher auf einer Einkaufsliste lediglich in den hinteren Rängen. Wer nun, nach dem gängigen Einmaleins, auf eine Wende in der auf tiefere Drehzahlen heruntergebremsten Wirtschaft schliessen möchte, tut in diesem Zusammenhang gut daran, auch die längerfristigen Zinsfutures im Auge zu behalten. Auch sie haben nach ihrer Gegen- bzw. Aufwärtsbewegung während der vergangenen zwei Monate begonnen, wieder erste positive Divergenzen herauszubilden.Roland Vogt - www.invest.ch