Rohstoffhausse – des einen Freud, des andern Leid
Finanzmarktkrise, Rohstoffpreishausse, zunehmende Inflation – es hat sich einiges getan auf den Märkten in den vergangenen Monaten.
Finanzmarktkrise, Rohstoffpreishausse, zunehmende Inflation – es hat sich einiges getan auf den Märkten in den vergangenen Monaten. Ersichtlich ist dies auch aus der periodisch erscheinenden Bonitätsliste der FuW (vgl. Tabelle unten). Zwar bleibt Luxemburg weiterhin an der Spitze der Rangliste, doch die Schweiz fällt auf den dritten Rang zurück, während Norwegen aufrückt. - Das Land im hohen Norden Europas profitiert derzeit von den anhaltend hohen Erdölpreisen. Rund ein Drittel des norwegischen Bruttoinlandprodukts (BIP) wird durch Öl- und Gasexporte erwirtschaftet. Durch die höheren Preise füllen sich damit die Staatskassen, und die Verschuldung nimmt ab. Das kommt der Bonitätsnote zugute, für Obligationenanleger in norwegische Staatsanleihen ist das Ausfallrisiko nahezu null. - Gute Nachrichten auch für Deutschland: Die Bundesrepublik ist in der Rangliste auf Platz 10 vorgerückt. Dies liegt nicht an der Europameisterschaft-Halbfinalqualifikation, sondern am weiterhin robusten Wirtschaftswachstum. Der Verlierer, mit einem Verlust von fünf Rängen, sind die USA. Schwache Konjunkturdaten und die Bewältigung der Subprime-Krise lassen die Beurteilung unvorteilhafter ausfallen. Die Krisenunterstützung belastet das staatliche Finanzsystem: Bereits der Verkauf von Bear Stearns liess die Frage aufkommen, ob das Triple-A der USA in Gefahr sein könnte. Ein weit grösseres Risiko sieht Standard & Poor’s (S&P) in der potenziellen Stützung von regierungsnahen Agenturen wie Fannie Mac und Freddie Mae, die v.a. im Hypothekenmarkt tätig sind. S&P schätzt, dass es rund 3% des US-BIP kosten würde, wenn der Staat den Investmentbanken aushelfen müsste. Der Anteil, der für die Agenturen nötig wäre, beträgt demnach gar 10%. Dennoch – eine Gefahr für das AAA der USA sieht die Ratingagentur auch unter einem negativen Stressszenario nicht. Die USA werden von Fitch, Moody’s und S&P weiterhin mit einem Triple-A bewertet.