Salzgitter
Salzgitter-Chef Wolfgang Leese kann es nicht lassen.
Salzgitter-Chef Wolfgang Leese kann es nicht lassen. Das Geschäft scheint so gut zu laufen, dass er eine optimistische Aussage nach der anderen macht: «Wir werden mit Aufträgen regelrecht überhäuft», frohlockt er in einem Interview und sagt weiter, die Nachfrage sei hoch, die Preise stiegen und inzwischen sehe es so aus, dass es in der Stahlbranche zu Engpässen kommen könne (vgl. Seite 2). Die Aussagen trieben die Salzgitter-Aktien am Dienstag vorübergehend auf ein Allzeithoch, sie stiegen seit Freitag 1,5% auf 70.75 Euro. Die Hausse nährt die Hausse: Aussagen von Leese, die auf eine Überbewertung der Stahl-Aktien hindeuten, lassen kalt: Er schliesst für Salzgitter die Akquisition eines kotieren Stahlherstellers aus, weil «die Preise für Übernahmen derzeit völlig überzogen» seien. Ob auch Salzgitter-Aktien überzogen teuer sind, lässt sich am Freitag anhand des Zwischenberichts besser abschätzen. Spannend wird sein, ob sich an der Gewinnprognose für 2006 etwas ändert: Bisher ist ein Wert auf dem Niveau von 2004 (320 Mio. Euro) in Aussicht gestellt, am Markt wird aber mehr erwartet. 2005 waren es auf Grund von Sondereffekten mehr als 900 Mio. Euro. Dass im ersten Vierteljahr ein Abschreiber von fast 150 Mio. Euro wegen Kurssicherungsgeschäften verbucht werden muss, ist bekannt. Der Gewinn ist gemäss Konsensschätzung von 174 auf 24 Mio. Euro eingebrochen.BA