Schering auf Jahreshöchst – Karstadt-Quelle ist fürs Erste gerettet Stahlhausse hilft Thyssen-Krupp
Frankfurt erlebte diese Woche umsatzschwache Tage, da die US-Märkte wegen eines Feiertages am Donnerstag geschlossen blieben und viele Amerikaner am Freitag die «Brücke» machten.
Frankfurt erlebte diese Woche umsatzschwache Tage, da die US-Märkte wegen eines Feiertages am Donnerstag geschlossen blieben und viele Amerikaner am Freitag die «Brücke» machten. Weder die wenig erbaulichen Konjunkturdaten des Ifo-Instituts noch die anhaltende Schwäche des Dollars machten dem Deutschen Aktienindex (Dax) ernsthaft zu Schaffen. Er hielt sich auf dem jüngst erreichten höheren Niveau und legte im Wochenvergleich sogar leicht zu, nämlich 0,5% auf 4154,3. - Grosses Thema war erneut Karstadt-Quelle (–3% auf 9.84 Euro). Die Rettung ist greifbar nahe (vgl. Seite 35). Unter dem Druck des schwachen Dollars gab der Autosektor leicht nach, wobei die Aktien der bestverdienenden BMW eine Einbusse verzeichneten (–1,7% auf 31.79 Euro), ebenso die Titel Volkswagen (–1,7% auf 34.20 Euro). Daimler-Chrysler hielten sich etwas besser (–0,4% auf 33.79 Euro). Die Stahlnachfrage Chinas ist ungebrochen, und dem japanischen Autohersteller Nissan geht bereits der Stahl aus. Von der Konjunktur im Stahlbereich profitierten die Papiere Thyssen-Krupp, die 2,3% auf 16.15 Euro stiegen. Das Unternehmen wird am Mittwoch die Bilanzpressekonferenz 2003/04 (per Ende September) abhalten. - Die Saison der Quartalsberichte neigt sich dem Ende zu, einzig Bayer (+0,4% auf 24.16 Euro) kam am Donnerstag mit einem Quartalsbericht an die Öffentlichkeit, der mehr recht als schlecht war, aber nicht voll zu überzeugen vermochte (vgl. Seite 34). Schering (+4,3% auf 54.45 Euro) erklommen ein Jahreshoch, das Unternehmen erwartet einen guten Markt für Multiple-Sklerose-Präparate (vgl. Seite29). BASF (+0,5% auf 51.12 Euro) teilte am Freitag mit, ab Mittwoch die Preise für zahlreiche Produkte (Säurechloride, Chlorformiate und verwandte Spezialitäten) in Europa und Asien 10 und in den Nafta-Staaten 25% zu erhöhen – wegen der gestiegenen Kosten und der unbefriedigenden Margenentwicklung. - Wie seit Wochen spekuliert wird, soll nun Christine Licci, die ehemalige Chefin der Citibank Deutschland, als Vorstandsmitglied der Hypovereinsbank für frischen Wind sorgen. Die Aktien HVB Group (+1% auf 16.46 Euro) reagierten aber kaum darauf. Deutsche Bank (+1,8% auf 64.56 Euro) profitierten etwas von der besseren Stimmung am Gesamtmarkt. - Die Deutsche Telekom (–0,5% auf 15.91 Euro) hat am Freitag ihr freiwilliges Kaufangebot für die Internet-Tochter T-Online (Tec-Dax; +2,1% auf 9.36 Euro) veröffentlicht. Bis zum 4.Februar können T-Online-Aktionäre ihre Titel für 8.99 Euro verkaufen. T-Online soll im Laufe des Jahres 2005 mit dem Mutterkonzern verschmolzen werden. Wer nicht verkauft, sei es über die Börse oder an die Telekom, wird zwangsweise Telekom-Aktionär. Allerdings weist die Telekom darauf hin, dass das Umtauschverhältnis aus bewertungstechnischen Gründen – die Details sind noch nicht bekannt – ungünstiger ausfallen dürfte als der Verkauf. T-Online hat zudem mitgeteilt, dass für das laufende Geschäftsjahr wie in den Vorjahren keine Dividende bezahlt wird. - Wulf Bernotat, Chef des Energieversorgers Eon (+1% auf 64.90 Euro), sagte in einem Zeitungsinterview, er würde die Gasaktivitäten von Yukos durchaus prüfen, falls sie zum Verkauf stünden. Ferner soll 2005 die Immobilientochter Viterra verkauft oder an die Börse gebracht werden. Von der 43%-Beteiligung am Chemieunternehmen Degussa (+0,1% auf 32 Euro) werde sich Eon wahrscheinlich über die Börse und eventuell in mehreren Schritten trennen, fügte Bernotat hinzu. - Die Obligationen festigten sich. Die durchschnittliche Umlaufrendite gab von 3,5 auf 3,45% nach. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen ging von 3,79 auf 3,77% zurück.GB