Schuldnerqualität bleibt stabil
Die Bonität von Ländern bleibt stabiler als diejenige von Unternehmen.
Die Bonität von Ländern bleibt stabiler als diejenige von Unternehmen. Dies geht aus einer Studie der Rating-Agentur Standard & Poor’s (S&P) hervor. Grundlage für die Analyse bilden Rating-Verschiebungen von 87 benoteten Emittenten seit 1975. Im Segment Unternehmensschuldner wurden Änderungen von 1995 bis 2000 berücksichtigt. - Die Ergebnisse widersprächen der Behauptung, die Bonität staatlicher Emittenten (Sovereign) sei im Vergleich zur Qualität von Unternehmensschuldnern weniger stabil, was zur Destabilisierung internationaler Kapitalflüsse beigetragen habe, erklärt S&P. Verzerrt werden die Ergebnisse allerdings dadurch, dass seit 1995 lediglich drei Staaten ihren Verpflichtungen nicht nachgekommen sind. - Negative und positive Änderungen der Bonitätseinstufung von Staatsemittenten hätten sich im laufenden Jahr gesamthaft die Waage gehalten. Mit steigender Schuldnerqualität erhöhe sich die Rating-Stabilität eines Emittenten überdurchschnittlich, halten die S&P-Kreditspezialisten in ihrer Analyse fest. - Zu den Höhepunkten des ablaufenden Jahres zählt S&P die Besserbewertung Ecuadors, Russlands und Indonesiens von SD (Selective default) auf B–. Die Emittenten wurden zurückgestuft, nachdem sie einen Teil ihrer ausstehenden Verbindlichkeiten in Fremdwährung nicht bedient hatten. S&P weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Restrukturierungen in allen Fällen schnell abgeschlossen werden konnten. - Positiv fiel Südafrika auf. S&P stufte dessen Rating von BB+ auf BBB– hinauf. Damit fallen die langfristigen Verbindlichkeiten des Landes in die Kategorie Anlagequalität (Investment grade). Einen Sprung nach oben machten auch Ungarn, dessen Rating von BBB auf A– erhöht worden ist, sowie Kasachstan (von B+ auf BB–). Deutlich zurückgestuft wurden hingegen der Libanon und Bolivien (von BB– auf B+). - Weniger deutlich fiel die Neueinschätzung Polens (von BBB auf BBB+), Tunesiens (von BBB– auf BBB), Mexikos (von BB auf BB+), Bulgariens und der Türkei (von B+ auf B) aus. Leicht zurückgestuft wurden die langfristigen Verbindlichkeiten Kolumbiens (von BB+ auf BB), Argentiniens und Perus (von BB auf BB–).MZ