Schwach Verlagswerte brechen ein
Die Mailänder Börse war in den beiden Wochen überwiegend von Abgaben geprägt.
Die Mailänder Börse war in den beiden Wochen überwiegend von Abgaben geprägt. Der Mibtel-Index verlor im Berichtszeitraum 6,1% auf 23127 Punkte. - Im Plus schliessen lediglich die Titel des Röhrenherstellers Tenaris (+8,8% auf 22.28 Euro), die ihre Hausse fortsetzten. Voll vom Abgabedruck erfasst wurden Fiat (–9,3% auf 11.75 Euro) und die Titel des Reifenherstellers Pirelli (–12,8% auf 0.46 Euro). Die Börsianer wurden vor allem durch die Erklärung von Fiat-CEO Sergio Marchionne aufgeschreckt, der bei der Vorstellung des neuen Alfa MiTo – der ab 2009 die Rückkehr des Konzerns in die USA markieren wird – die derzeitige Situation an den Märkten als «geradezu katastrophal» bezeichnet hat. - Tiscali (–20,2% auf 1.97 Euro) litten auch unter dem Desinteresse, das Vodafone und Wind offiziell gegenüber einer Übernahme respektive einer Beteiligung an der auf Partnersuche befindlichen Gesellschaft ausdrückten. Parmalat (–1,1% auf 1.69 Euro) profitierten von dem mit UBS und Credit Suisse getroffenen Abkommen, das dem italienischen Nahrungsmittelkonzern zusammen 350 Mio. Euro an Schadenersatz- und Rückerstattungsgeldern einbringt; damit sind nun in dieser Sache bereits 1,6 Mrd. Euro zusammengekommen. - Durchweg schwach tendierten die Verlagswerte, die unter dem Rückgang des Werbeaufwands zu leiden haben. Besonders betroffen scheinen aus Investorensicht die Häuser Seat Pagine Gialle (–22,7% auf 0.07 Euro), Espresso (–12,7% auf 1.61 Euro) und Mondadori (–11,7% auf 3.91 Euro). Die von der Regierung eingeführte sogenannte Robin Hood Tax, mit der die Banken und die Ölgesellschaften belastet werden, setzte den Ölwerten Eni (–6,7% auf 23.53 Euro) und Saras (–9% auf 3.63 Euro) stark zu. Weniger betroffen waren die Aktien von Banken, in deren Fall die absehbaren Folgen für Gewinn und Dividenden überwiegend eingepreist scheinen. Die kräftig gestiegenen Hypothekenzinsen und die Aussicht auf neue Erhöhungen führten zu starken Abschlägen in Immobilienwerten, wobei Aedes zusätzlich unter der erwarteten Kapitaltransaktion (–48,1% auf 0.84 Euro) litten.GD