Schwächer – Zinsängste aus den USA belasten – Cemex übernimmt Rinker Unwetter schaden BHP Billiton
Die australische Börse konnte sich dem allgemeinen Schwächetrend nicht entziehen: Der All Ordinaries (im Wochenvergleich –0,5% auf 6267,7) litt Ende letzter Woche besonders unter den Verlusten an den US-amerikanischen Börsen.
Die australische Börse konnte sich dem allgemeinen Schwächetrend nicht entziehen: Der All Ordinaries (im Wochenvergleich –0,5% auf 6267,7) litt Ende letzter Woche besonders unter den Verlusten an den US-amerikanischen Börsen. Insbesondere in den Aktien von Unternehmen mit ausgeprägter Präsenz in den Vereinigten Staaten zeigte sich die Sorge der Anleger, die amerikanische Notenbank könnte die Leitzinsen erhöhen. Nach einem handelsfreien Montag erholte sich die Börse am Dienstagmorgen, flachte jedoch am Nachmittag wieder ab. Die Unsicherheit dürfte nach Meinung der Analysten noch einige Zeit anhalten. - Unter den Industriewerten sorgte die Meldung für Aufsehen, dass der mexikanische Zementhersteller Cementos Mexicanos (Cemex) die Mehrheit am australischen Konkurrenten Rinker (–0,1% auf 18.75 austr.$) erworben habe. Cemex hat nach eigenen Angaben 50,3% des Aktienkapitals übernommen. Cemex-Chef Lorenzo Zambrano meinte, er wolle insgesamt 90% von Rinker kaufen. Er wiederholte das Angebot von 15.85$ pro Aktie. Gelingt Cemex die Akquisition, wird das Unternehmen mit etwa 67000 Mitarbeitern in über 50 Ländern zum grössten Zementhersteller der Welt. Die Titel des Baukonzerns Multiplex (+1,4% auf 5.01 austr.$) profitierten von der Meldung, der kanadische Vermögensverwalter Broadfield Asset Management werde das Unternehmen übernehmen (vgl. Seite 33). - Die Kurse der Rohstofftitel entwickelten sich in der abgelaufenen Berichtsperiode eher volatil. BHP Billiton (+1,3% auf 33.36 austr.$) dürfte in den kommenden Tagen die Auswirkungen der massiven Unwetter zu spüren bekommen, die am Wochenende über die Region hergezogen waren. Die BHP-Kohlenmine Mount Arthur im Hunter Valley nördlich von Sydney kann wie andere Minen in dieser Gegend ihren Lieferverpflichtungen nicht mehr nachkommen, weil Teile der Anlage beschädigt wurden. Nur Stunden zuvor hatte die Regierung von New South Wales dem Bau einer neuen Kohlenmine im Hunter Valley grünes Licht erteilt. Das Projekt stösst in der Bevölkerung auf heftigen Widerstand. Trotzdem verhalf der positive Entscheid der kontrollierenden Firma Centennial Coal (+1,9% auf 3.15 austr.$) zu Gewinnen. Die Aktien des Minenbetreibers Oxiana (–0,5 % auf 3.38 austr. $) tendierten dank einer günstig ausgefallenen Brokerstudie zwischenzeitlich in Richtung eines neuen Rekords. Schliesslich zeigt der Preisanstieg von Global Mining Invest (GMI, +2,8% auf 1.78 austr.$) das wachsende Interesse des Markts an Rohstoffprojekten, die nicht in Australien domiziliert sind. Das Investmenthaus unterhält ein 300 Mio. austr.$ schweres Portefeuille mit Projekten, von denen 75% im Ausland liegen. GMI ist ein Gewinner unter den kotierten Anlagefonds: Die Titel haben seit dem Börsengang im Jahr 2004 um 200% zugelegt, der Rohstoffsektor im Vergleich «nur» um 88%. UW