Schweden verabschiedet sich vom Nullzins
Im Kampf gegen die steigende Inflation in Schweden erhöht die Zentralbank den Leitzins überraschend auf 0,25%.

(Reuters) Schwedens Notenbank hat sich überraschend vom Nullzins verabschiedet. Die Riksbank entschied am Donnerstag, den geldpolitischen Schlüsselsatz auf 0,25 von 0,00% zu erhöhen. Die Währungshüter reagieren damit auf die rasch steigende Inflation. Die Notenbank signalisierte zugleich, dass sie zu weiteren Anhebungen bereit ist. Binnen drei Jahren könne das Zinsniveau dann im Bereich unter 2% liegen, erklärten die Währungshüter. Der radikale Kurswechsel der skandinavischen Zentralbank zeigt sich auch darin, dass sie ihre Bilanz in diesem Jahr eindampfen will – ein Manöver das auch die US-Notenbank Federal Reserve im Rahmen ihrer Straffungslinie in Angriff nimmt.
Die Folgen des Ukrainekrieges haben die ohnehin hohe Inflation in Schweden weiter angeheizt. Sie erreichte im März 6,1% und liegt damit weit über dem Zielwert der Riksbank von 2%. Die Währungshüter wurden von dem im Zuge der russischen Invasion der Ukraine beförderten Preisschub kalt erwischt: Noch im Februar hatten sie die Inflationstendenzen als kurzlebig bezeichnet und Zinserhöhungen vor 2024 als unwahrscheinlich erachtet. Nun könnte die Zentralbank noch zwei bsi drei Anhebungen im laufenden Jahr folgen lassen.
REUTERS
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