Scor sichert sich Top-Kunde
Im Übernahmekampf um Converium hatte der Schweizer Rückversicherer gewarnt, Angreifer Scor werde wichtige Aufträge wie die Allianz mit dem britischen Ärzteschutzverband MDU oder mit GAUM (Global Aerospace Underwriting Managers) verlieren.
Im Übernahmekampf um Converium hatte der Schweizer Rückversicherer gewarnt, Angreifer Scor werde wichtige Aufträge wie die Allianz mit dem britischen Ärzteschutzverband MDU oder mit GAUM (Global Aerospace Underwriting Managers) verlieren. Nun gab Scor Anfang Woche bekannt, die Beziehung mit MDU sei erneuert und um zehn Jahre verlängert worden. Der Aktienmarkt applaudierte. Die Scor-Aktien hielten sich am Montag stabil und avancierten am Dienstag bis 15 Uhr 3%, womit sich der im letzten halben Jahr verzeichnete Rückschlag auf gut 16% reduzierte. - Die guten Nachrichten kamen auch in anderer Hinsicht zur richtigen Zeit. Scor-Präsident Denis Kessler hatte in einem am Montag von der französischen Wirtschaftszeitung «Les Echos» veröffentlichten Interview erklärt, der Rückversicherer sei «nur sehr marginal» von der Subprime-Krise betroffen. Das mag beruhigend gemeint sein. Im derzeitigen Umfeld reagieren viele Anleger allerdings allergisch auf das Wort Subprime. «Nur sehr marginal» kommt für sie der Aussage gleich, der Brunnen sei nur ein wenig vergiftet. «Hände weg» scheint für viele Anleger die Devise zu sein. - Angesichts der Bewertung von Scor stellt sich allerdings die Frage, ob das der richtige Ansatz ist. Anleger bezahlen gegenwärtig nur sechsmal den geschätzten Gewinn für 2008. Die Rendite (auf Basis der Dividendenschätzung für 2008) ist mit 5,5% hoch. Denis Kessler macht den Anlegern Mut und verweist im erwähnten Interview auf die erfolgreiche Verschmelzung von Scor und Converium. Über das Joint Venture mit GAUM soll im nächsten Monat informiert werden. TW