Sekundärmarkt lahmt – Erfolgsgeschichte SWX Eurobonds – Pfandbriefe und ABS
Im Jahr 2000 haben die federführenden Banken 319 Anleihen und Privatplazierungen im Nominalwert von 74103 Mio.Fr.
Im Jahr 2000 haben die federführenden Banken 319 Anleihen und Privatplazierungen im Nominalwert von 74103 Mio.Fr. emittiert. Damit wurde wider Erwarten (vgl. FuW Nr. 101 vom 20. Dezember) das Rekordjahr 1993, in dem ebenfalls Emissionen über rund 74 Mrd.Fr. lanciert worden waren, egalisiert. Verantwortlich dafür war der Dezember-Schlussspurt der Lead manager, die mit 3,4 Mrd.Fr. doppelt so viele Papiere begaben wie im Vorjahresmonat. Dank zweier kurz vor Weihnachten lancierter Privatplazierungen, 31/4% Baylaba 2000/2002 über 600 Mio. und 3,31% Westland Utrecht Hypoteekbank 2000/ 2002 über 400 Mio.Fr. (Garantie der ING Verzekeringen), verwies CSFB in der Monatsabrechnung UBS Warburg auf den zweiten Platz (vgl. Tabelle «Die wichtigsten Emissionshäuser am Frankenkapitalmarkt»). - Während 1993 43 Banken Federführungen übernommen hatten, traten dieses Jahr noch 15 Lead manager auf (ohne SNB). Der Konzentrationsprozess ist offenbar nicht abgeschlossen: Im Vergleich zu 1999 fehlen J.P. Morgan, Daiwa und Bank Vontobel. Neu (wieder) dazugestossen sind die Genfer Privatbanken. Dai-Ichi Kangyo und Industrial Bank of Japan schlossen sich zur Mizuho Bank zusammen. Auf den ersten fünf Rängen der League table änderte sich nichts. Auch im Mittelfeld und unter den Nischenanbietern dominiert Stabilität. Immerhin gelang es der Bank von Ernst, sich vor ABN Amro und die mit der BNP fusionierte Paribas zu schieben. - Obwohl dieses Jahr enorm viel emittiert worden ist und Obligationen erfahrungsgemäss in den Monaten nach der Kotierung am aktivsten gehandelt werden, hat am Sekundärmarkt kein Rekordvolumen resultiert (vgl. Grafik «Handelsvolumen ist rückläufig»). Die Umsätze lagen 2000 mit 157 Mrd.Fr. gar noch unter dem Vorjahreswert – ungeachtet der Tatsache, dass der Markt mit einer Kapitalisierung von 417 Mrd.Fr. noch nie so gross war wie heute. - Einen Faktor, der den Handel mit Frankenobligationen hemmt, stellt zweifelsohne die Umsatzabgabe (Stempel) dar. Nicht dem Stempel unterstehen die an der SWX Swiss Exchange kotierten Fremdwährungsanleihen, die strengen Vorschriften zu genügen haben, sowie die an der SWX bloss gehandelten Eurobonds. Auch deshalb entwickelten sich die Volumen erfreulich: Während im Dezember 1999 rund 150 Mio. in Euro und 100 Mio. in Dollar denominierte Eurobonds umgesetzt wurden, lauten die Zahlen für diesen Dezember 1240 und 603Mio. Noch in den Kinderschuhen steckt dagegen der Handel mit anderen Währungen (Yen, Pfund). Durch die erstmalige Kotierung von drei Fremdwährungsanleihen erfolgte 2000 in diesem Markt die Initialzündung, doch gebricht es ihm noch an Liquidität.