Stabiler Aktienkurs trotz Buchungsmanipulation – Monate der Bewährungsprobe
Mit einem Paukenschlag startete der Börsenneuling Panalpina ins neue Jahr.
Mit einem Paukenschlag startete der Börsenneuling Panalpina ins neue Jahr. Der Begriff Buchungsmanipulation – so lautete die Überschrift der Pressemitteilung – weckt ungute Erinnerungen an Fälle wie Adecco. Der Personalvermittler hatte damals das Jahr 2004 mit einer ähnlichen Hiobsbotschaft eingeläutet. Damit hören jedoch die Gemeinsamkeiten bereits auf. Nach der Kurseinbusse zu Handelsbeginn von knapp 10% erholten sich die Panalpina-Aktien im Tagesverlauf und schlossen rund 5% unter dem Vortageskurs von 103.90 Fr. – der allerdings einem Allzeithöchst entsprach. Das Positive dabei: Es gab offenbar kein Informationsleck. - Aufgeflogen war die Manipulation im Rahmen von Routinekontrollen. Ein Kadermitglied der Panalpina-Tochter Airfreight, die für den Einkauf von Luftfrachtkapazitäten zuständig ist, kaufte zu teuer Frachtraum ein. Um seinen Fehlentscheid zu vertuschen, täuschte er in der internen Verrechnung einen Gewinn vor. Die Erfahrung ermöglichte es ihm, die Kontrollsysteme während Monaten zu umgehen. Panalpina-Chef Bruno Sidler fühlt sich verantwortlich und trat zurück. Der 73-jährige VR-Präsident Gerhard Fischer (warum zog nicht er die Konsequenzen - ), der Panalpina während vier Jahren bis 1998 leitete, übernimmt interimistisch die operative Führung.