Stellenabbau und Verlust von Hitachi
Hitachi, Japans grösster privater Arbeitgeber, streicht 14000 Stellen oder 4,5% der Belegschaft.
Hitachi, Japans grösster privater Arbeitgeber, streicht 14000 Stellen oder 4,5% der Belegschaft. Allein im Inland tilgt die am Freitag angekündigte Reorganisation des Chip- und Computer-display-Geschäfts bis Ende März 10200 Stellen. - Nippons Elektronikbranche hat damit in einem Monat den Abbau von 65000 Arbeitsplätzen verkündet. Unmittelbar zuvor gab Kyocera (Keramik für Chip-Fassungen) die Reduktion von 10000 oder 20% der Sellen bekannt, zum Wochenbeginn liess Toshiba einen radikalen Jobabbau verlauten. Die Halbleiterverkäufe sind global dieses Jahr über ein Viertel eingebrochen. Weil sich weder für Computer noch für Mobiltelefone eine Nachfragebelebung abzeichnet, greifen Nippons Anbieter zwangsläufig zum Rotstift, zumal die Binnenkonjunktur keine Unterstützung bietet, sondern sich im Inselreich eine erneute Rezession abzeichnet. - Im Geschäftsjahr per Ende März 2002 erwartet Hitachi einen Verlust von 140 Mrd. Yen (2 Mrd. Fr.). Zuvor war der Konzern von einem Gewinn von 90 Mrd. Yen ausgegangen. Die Investitionen im Halbleitergeschäft sollen im laufenden Fiskaljahr um fast die Hälfte gekürzt werden, für Jobabbau und Reorganisation wird eine Rückstellung von 80 Mrd. Yen gebildet. Ab der kommenden Geschäftsperiode soll das Kürzertreten das Unternehmen mit 130 Mrd. Yen jährlich entlasten. Ausserdem hofft das Management, die Beschaffungskosten innerhalb von zwei Jahren um 20% zu senken. Diesen längerfristig nicht ungünstigen Perspektiven schenkte die Börse keine Beachtung. Die Höhe des erwarteten Verlusts sei ein Schock für Investoren, kommentierte Kazuaki Otsuka von ING Mutual Funds Management. Der Hitachi-Kurs fiel am Freitag 4,3% auf 974 Yen. Ein Pluspunkt für Hitachi ist die einwandfreie Solvenz der Gruppe. - Gewinnwarnungen kamen gleichentags von Sanyo und Casio. Sanyo Electric, grösster Hersteller von Handybatterien, rechnet neu mit einem Halbjahresgewinn von 8,5 Mrd. Yen – gegenüber bisher prognostizierten 19,5 Mrd. Die Aktien verloren 4,5% auf 535 Yen. Casio Computer schwächten sich 4,9% auf 701 Yen ab. Der Anbieter von Uhren (G-Shock) und Taschencomputer erwartet für das Gesamtjahr einen Gewinn von 1,5 Mrd. Yen. Das sind fast 80% weniger als im Mai vorhergesagt. Die Uhrensparte ist im Schrumpfen begriffen und trägt noch rund ein Viertel zu den Verkäufen von Casio bei.HF