Steuerwettbewerb setzt Schweiz unter Druck «Nicht auf den Lorbeeren ausruhen»
Der internationale Steuerwettbewerb hat sich verschärft.
Der internationale Steuerwettbewerb hat sich verschärft. Viele Länder reformieren derzeit ihre Steuersysteme, um als Standort für Unternehmen und Kapitalanlagen attraktiver zu werden. Das ist das Ergebnis einer Studie von Economiesuisse, die am Freitag in Zürich vorgestellt wurde. «Die Schweiz darf nicht auf ihren Lorbeeren ausruhen, sie muss proaktiv reagieren», sagte Thomas Staehelin, Präsident der Finanz- und Steuerkommission der Economiesuisse. - Untersucht wurden wichtige Änderungen der Steuern in den 15 «alten» EU-Ländern, in weiteren OECD-Staaten wie USA oder Australien und in Ländern aus Osteuropa wie Polen oder Ungarn. Vor allem Irland, Österreich und die neuen EU-Länder verschlanken ihre Abgabewesen. «Die Steuersysteme sind komplex und heterogen, und das wird sich nicht so schnell ändern», zog Cinderella Vassiliadis, Projektleiterin der Studie, das Fazit. Der Wettbewerb unter den Ländern werde härter werden. Der Trend gehe dahin, die Steuersätze zu senken und die Bemessungsgrundlagen zu erweitern. Steueramnestien seien jedoch blosse Symptombekämpfung. - Was war das Ziel der Untersuchung - «Die Studie soll eine sachliche Diskussion ermöglichen, sie zielt nicht auf kurzfristige Massnahmen ab», erklärte Pascal Gentinetta, Finanz- und Steuerexperte der Economiesuisse und Initiant der Untersuchung. Radikale Konzepte seien in der Schweiz kaum durchführbar. Man müsse schrittweise vorgehen und auf Konkordanz und Föderalismus Rücksicht nehmen. - Das Augenmerk von Economiesuisse liegt auf Reformen in drei Bereichen: Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) muss besonders die Nachfolgeregelung steuerlich günstiger werden, für internationale Unternehmen und Investoren soll der Standort Schweiz attraktiver sein, und die Mehrwertsteuer muss vereinfacht und darf nicht erhöht werden. «Der Handlungsbedarf ist dringend, die Schweiz hat ihre Spitzenstellung verloren», mahnte Staehelin.Beg