Stimmung bessert sich – Finanzwerte sind rege gesucht Hoffnungsschimmer für Philips und ASML
Enttäuschende Konjunkturdaten aus Übersee sowie der ausgebliebene Zinssenkungsentscheid der Europäischen Zentralbank trübten am Donnerstag die Stimmung an dem sich bis dahin erholenden Amsterdamer Aktienmarkt.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus Übersee sowie der ausgebliebene Zinssenkungsentscheid der Europäischen Zentralbank trübten am Donnerstag die Stimmung an dem sich bis dahin erholenden Amsterdamer Aktienmarkt. Da Wallstreet die schwachen Wirtschaftsdaten in der Hoffnung auf eine weitere Zinssenkung durch das Fed am 7. November gelassen aufnahm, tendierte auch die niederländische Börse am Freitag wieder fester. Der AEX stieg im Wochenvergleich per saldo 6,1% auf 472,81. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen sank 13 Basispunkte auf 4,65%. - Amsterdam stand diese Woche im Zeichen der Quartalsberichte der beiden Chemiekonzerne Akzo Nobel (–0,7% auf 46.10 Euro) und DSM (+5,8% auf 35.86 Euro). Der Gewinn des Chemie- und Pharmakonzerns Akzo Nobel stagnierte im dritten Quartal auf 239 Mio. Euro (–1%). DSM erlitt in der gleichen Periode einen Gewinnrückgang von 34% auf 101 Mio. Euro und rechnet mit einer weiteren Ergebnisverschlechterung im vierten Quartal (vgl. Seite 41). - Keine nachteiligen Reaktionen zeigten sich im Aktienkurs von ABN Amro (+10,1% auf 17.37 Euro), obwohl die Grossbank die Gewinnprognose für das laufende Jahr reduzierte. Das Institut rechnet wegen der gestiegenen Unsicherheiten an den Finanzmärkten nun mit einem Jahresgewinn, der 15% tiefer liegt als im August veranschlagt (vgl. FuW Nr. 83 vom 24. Oktober). Fester aus dem Markt gingen auch die anderen Finanzwerte: ING stiegen 10,2% auf 29.39 Euro), Aegon 7% auf 29.19 Euro und Fortis 6,4% auf 27.02 Euro. - Die Aktien des Elektronikkonzerns Philips (+11,6% auf 26.70 Euro) sowie des Halbleitermaschinenherstellers ASM Lithography (+18% auf 17.20 Euro) profitierten von der Meldung von Taiwan Semiconductor, wonach der Gewinn im dritten Quartal weniger markant gesunken sei, als von den Marktteilnehmern erwartet. - Der Telecomkonzern KPN (+30,7% auf 4.55 Euro) hat ein Aktienpaket von 10% des Glasfasernetzbetreibers KPN Qwest (+31,6% auf 8.20 Euro) an den Jointventure-Partner Qwest verkauft. Damit bleibt KPN mit knapp 40% an KPN Qwest beteiligt. Die KPN-Aktien profitierten ausserdem von der Ankündigung eines umfangreichen Restrutkurierungsprogramms (vgl. Seite 41). - In der kommenden Woche werden drei AEX-Unternehmen ihre Quartalsresultate vorlegen. Die Luftfahrtgesellschaft KLM (+21,6% auf 10.70 Euro) und der Erdölkonzern Royal Dutch (+5,4% auf 58.49 Euro) werden am Donnerstag Bericht erstatten. Am Tag darauf folgt der Konsumgüterhersteller Unilever (–0,7% auf 57.95 Euro). Damian Sigrist - Credit Suisse Private Banking, Zürich