Thyssen-Krupp
Stahl ist und bleibt gefragt: In einer trüben Börsenwoche haben sich die Valoren von Thyssen-Krupp wohltuend abgehoben.
Stahl ist und bleibt gefragt: In einer trüben Börsenwoche haben sich die Valoren von Thyssen-Krupp wohltuend abgehoben. Sie avancierten im Wochenvergleich 3,2% auf 41.92 Euro. Der Weltstahlmarkt ist anhaltend robust. In einem Interview zu Wochenbeginn erklärte Vorstandschef Ekkehard Schulz, er sehe keine Bremssignale in den Auftragsbüchern. Die Nachfrage nach hochwertigen Stählen würde weiter jährlich 4 bis 6% wachsen. Die für 2011/12 anvisierten Ziele (Umsatz: 65 Mrd. Euro, 4,5 Mrd. Vorsteuergewinn; zum Vergleich Umsatz 2006/07: 51,7 Mrd. Euro, Vorsteuergewinn: 3,3 Mrd.) könnten schon früher erreicht werden. In einigen Bereichen – etwa dem Kraftwerkbau – ist die Nachfrage nach hochwertigen Stählen so hoch, dass Generalunternehmer auf mindere Stahlsorten aus Ägypten ausweichen – zum Leidwesen der Auftraggeber. Kostspielige Massnahmen sind dann notwendig, um das Material auszutauschen, die Verzögerung kostet zusätzlich. Das ist eine gute Ausgangslage für Qualitätshersteller, da sie die steigenden Roh- und Hilfsstoffpreise einfacher auf die Kunden überwälzen können. Die Branche sieht sich mit markant höheren Eisenerzpreisen konfrontiert; das Erzangebot werde erst ab 2012 spürbar steigen, glaubt der Konzern. Auch Kokskohle hat sich kräftig verteuert. Thyssen-Krupp reagiert mit der Einführung weniger starrer, kurzfristiger Verträge – sowohl im Einkauf wie auch kundenseitig. Damit soll die eigene Marge geschützt werden. Das und die Wachstumsgeschichte spricht für die moderat bewerteten Titel. DM