Toshiba senkt Gewinnprognose – OTC-Markt als Alternative zu Blue chips Technologie auf der schiefen Bahn
Der japanische Aktienmarkt hat zu Wochenbeginn wieder deutlich an Terrain eingebüsst.
Der japanische Aktienmarkt hat zu Wochenbeginn wieder deutlich an Terrain eingebüsst. Der Nikkei-225-Index sowie der Topix-Index schlossen mit 13269 respektive 1256 um 3,2% bzw. 2,4% unter dem Stand vom Freitag. Gründe für die schwache Börsenverfassung gibt es viele: Einerseits bestehen Unsicherheiten in der Einschätzung der Konjunktur. Von offizieller Seite ist zu vernehmen, dass sich die Wirtschaft nach wie vor auf einem Wachstumspfad befinde. Einige Analysten schätzen die Lage wesentlich schlechter ein. Pessimisten sehen die Wirtschaft an Kraft verlieren. Für sie stehen die Warnlichter längst auf rot. Der am Montag veröffentlichte Frühindikator ergab kein klares Bild. Der Index stand im Dezember auf 50, was als neutral gilt. Von den acht Indikatoren zeigten vier eine Verbesserung, die restlichen eine Verschlechterung. - Am Kapitalmarkt reagierten die Investoren schnell und kauften langfristige Staatsanleihen. NTT emittierte 100 Mrd. Yen mit einer zehnjährigen Laufzeit und einem Coupon von 1,7%. East Japan Railway legte eine Anleihe von 10 Mrd. Yen mit einer 20-jährigen Laufzeit und einem Coupon von 2,3% auf. Diese Unternehmen haben dasselbe Rating wie der japanische Staat. - Am Aktienmarkt reihten sich vor allem grosskapitalisierte Werte unter die Verlierer. Nach dem drastischen Rückgang des High-tech-lastigen Nasdaq kamen in Japan die bekannten Standardwerte im Technologiesektor unter Druck. Während Fujitsu (–4%) vor rund drei Wochen die Gewinnaussichten zurückgeschraubt hatte, kündigte jetzt Toshiba (–5,2%) an, man erwarte einen tieferen Gewinn (vgl. Seite 16). Als Gründe nennt Toshiba den Druck auf die Halbleiterpreise sowie die rückläufige Nachfrage nach Computern. Im Zuge dieser Nachricht notierten auch NEC (–4,7%) und Melco (–3,5%) deutlich schwächer. Canon überraschte mit einem hervorragenden Jahresabschluss. Der führende Hersteller von Druckern, digitalen Kameras und Maschinenbauer für die Halbleiterindustrie wies einen gegenüber dem Vorjahr um 91% höheren Überschuss aus und erwartet im neuen Jahr eine Gewinnsteigerung von 34% (vgl. Seite 38). Trotz dieses erfreulichen Resultats reagierte der Markt verhalten. Canon gaben seit Freitag per saldo 1,5% nach. - Am Montag wurde die Aktienplazierung von NTT DoCoMo lanciert. Insgesamt emittierte das Unternehmen 460000 Titel zu 2,066 Mio. Yen pro Aktie (fast 30000 Fr.). Nach dem kräftigen Kursrückgang der vergangenen Wochen stiess die Emission auf eine insgesamt gute Nachfrage. NTT DoCoMo stiegen am Dienstag 0,5%, NTT um 0,6% (vgl. Seite 36). - Der Bankenindex fiel auf ein 25-Monats-Tief. Die Sanierung verläuft nur zögernd. Die hohen Aktienbestände der Banken wirken sich bei den tiefen Kursen negativ auf das Eigenkapital und die Gewinne aus. Mizuho Holding (–6,4%) sowie Asahi Bank (–5,8%) notierten auf einem Jahrestief. Unwesentlich besser erging es den Brokern. Die am Montag von Nomura Sec. angekündigten Quartalszahlen wurden vom Markt nicht besonders gut aufgenommen, obschon Nomura als einziges der drei grossen japanischen Brokerhäuser in den ersten neun Monaten des laufenden Fiskaljahrs einen stattlichen Gewinn (+41%) verzeichnete. Die Aktien gaben seit Wochenanfang 5,5% nach, Nikko Sec. und Daiwa Sec. verloren 4.7 resp. 6,3%. - Gegen den schwachen Trend notierten der OTC-Markt und andere kleine- und mittelgrosskapitalisierte Werte deutlich fester. Fehlender Verkaufsdruck, wie er an der Hauptbörse durch die Auflösung von Kreuzbeteiligung latent besteht, haben das Investoreninteresse auf weniger liquide Unternehmen geführt. Auswahlkriterien sind eine tiefe Bewertung sowie eine solide Bilanz. Das Spektrum von klein- und mittelgrosskapitalisierten Firmen, deren Gewinne sich weiterhin gut entwickeln, reicht fast über alle Sektoren. So stiegen Daito Trust 5,1% (Bau), InterQ 2,8% (Technologie) und Drake Beam Morin 32,5% (Dienstleistung). Nomura Bank