UBS vor erster Einigung im Devisenskandal
Die Aufsichtsbehörden haben die Untersuchungen über Marktmanipulationen abgeschlossen.

Am Mittwoch werden Regulatoren in den USA, Grossbritannien und der Schweiz voraussichtlich die Ergebnisse ihrer Untersuchungen über Manipulationen des Devisen- und des Edelmetallmarktes bekanntgeben. Gegen UBS und weitere Grossbanken dürften sie Bussen in Milliardenhöhe verhängen. Dies berichteten verschiedene angelsächsische Medien. Der Umfang der Verfehlungen im Devisenmarkt dürfte denjenigen des Libor-Marktes übertreffen, was rekordhohe Bussen erwarten lässt.
US-Justizdepartement hängig
Allerdings ist nach Informationen der FuW das gewichtigste Verfahren weiterhin hängig: Mit einer Einigung mit dem US-Justizministerium DOJ ist erst in einer späteren Phase zu rechnen.
Ausgehandelt sind demgegenüber offenbar Vereinbarungen der britischen Financial Conduct Authority (FCA) auf der einen Seite und UBS, Barclays, HSBC, Royal Bank of Scotland, J.P. Morgan und Citigroup auf der anderen Seite, womit das bereits vor Wochen via Indiskretionen kommunizierte Datum bestätigt wurde.
Edelmetallmarkt manipuliert
Unverändert geht es in Grossbritannien anscheinend um Straf- oder Vergleichszahlungen von 1,5 Mrd. £ für die Bankengruppe. Dazu kommen wohl Beträge, welche die Finma in der Schweiz festlegt. In den USA sind mehrere Behörden mit dem Fall befasst, darunter das Office of the Comptroller of the Currency (OCC), eine Abteilung des US-Finanzministeriums, und die Commodity Futures Trading Commission.
Im Rahmen der Einigung im Fall von Devisenmanipulationen wird UBS auch das Thema Edelmetallmanipulationen abhaken. Dies dürfte aber betragsmässig weniger ins Gewicht fallen. Interessant wird sein, wie die einzelnen Behörden die ausgeprägte Kooperationsbereitschaft, die UBS gegenüber den Behörden gezeigt hat, gewichten werden.
Lizenzen gefährdet?
Während die wiederholten Gerüchte an sich wenig Neues bringen, bleiben zwei brisante Fragen offen. Erstens die nach allfälligen nicht monetären Bussen. UBS-CEO Sergio Ermotti sagte im Rahmen der Berichterstattung über das dritte Quartal, man solle sie nicht unterschätzen. Es geht möglicherweise darum, dass der Bank im Rahmen des Verdikts gewisse Lizenzen (zeitweise) entzogen werden oder dass personelle Konsequenzen gezogen werden müssen. UBS hat im Zuge ihrer internen Untersuchungen rund ein halbes Dutzend Personen in Zürich, London, New York und Singapur freigestellt. Zu erwarten sind ausserdem organisatorische Vorgaben, die das Geschäft allenfalls verteuern könnten.
Rückstellungen erhöht
Das happigste Urteil wird allgemein vom amerikanischen DOJ erwartet. Diese Untersuchungen sind allerdings noch im Gange, und es wird unmittelbar keine Einigung erwartet. UBS hatte Ende Oktober im Zusammenhang mit dem Drittquartalsresultat zusätzliche Rückstellungen für Rechtsfälle im Betrag von über 1,8 Mrd. Fr. vorgenommen.
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