Ultralanger M-Bono
Behutsam ebnet sich Mexikos Tresorerie diese Woche neues Territorium: Erstmals emittiert sie eine Staatsanleihe (M-Bono) mit einer Laufzeit von 30 Jahren, sieht hierfür allerdings nur ein Volumen von 2 Mrd.Peso, umgerechnet 233 Mio.Fr., vor.
Behutsam ebnet sich Mexikos Tresorerie diese Woche neues Territorium: Erstmals emittiert sie eine Staatsanleihe (M-Bono) mit einer Laufzeit von 30 Jahren, sieht hierfür allerdings nur ein Volumen von 2 Mrd.Peso, umgerechnet 233 Mio.Fr., vor. Zum Vergleich: Allein im laufenden Quartal sollen 48,5 Mrd.Peso in Staatsanleihen auktioniert werden. Die neuen M-Bonos werden im November 2036 zurückgezahlt. Vor einem Monat hatte der Emittent bereits am Kapitalmarkt den Bedarf sondiert und war dort auf Interesse gestossen. Die befragten institutionellen Investoren wünschten sich ein Emissionsvolumen von mehr als 3 Mrd. Peso. Angesichts dieser Vorgaben befindet sich Mexikos Public Credit Office in einer vorteilhaften Position, um einen günstigen Preis zu erzielen. - Lokale Investoren hatten sich für einen Renditeaufschlag von 10 bis 15 Basispunkten (Bp) gegenüber zwanzigjährigen M-Bonos ausgesprochen, der bisher längsten Laufzeit ausstehender M-Bonos. Ausländische Anleger gaben auf Anfrage der nationalen Schuldenverwaltung sogar 20 bis 25 Bp an. Zu Wochenbeginn bezeichneten die Kapitalmarktspezialisten von Barclays Capital einen Aufschlag zwischen 4 und 10 Bp als fair. Sie gehen davon aus, dass Mexiko – anders als die meisten staatlichen Emittenten von Ultralangläufern – nächstes Jahr zu einem monatlichen Emissionsrhythmus übergehen könnte, um die Liquidität zu erhöhen. Nachfrage nach Langläufer gebe es genügend. Dem grossen Sparbedarf zur Rentenfinanzierung stünden zu wenig lokale Schuldtitel mit ausreichender Laufzeit gegenüber. Mexiko hatte 2003 erstmal 20-jährige M-Bonos sowie Anfang 2006 inflationsindexierte Udibonos mit Laufzeiten von 20 und 30 Jahren begeben. Allerdings ist der Handel wenig liquid. - Vergangenes Jahr stuften die drei führenden Ratingagenturen den Staatsschuldner besser ein. Standard & Poor’s bewertet die Staatsanleihen in Lokalwährung gar mit A, Moody’s und Fitch vergeben ein Baa1 bzw. BBB. Die Fremdwährungsratings liegen nur einen Notch tiefer. Mexiko hat in diesem Jahrtausend konsequent seine Auslandsverschuldung abgetragen, wobei die Rückzahlung vielfach über die Emission lokaler, vor allem variabel verzinster Schuldtitel finanziert wurde. Das führte dazu, dass sich die Laufzeitenkurve der ausstehenden Staatsanleihen verkürzte. Mit dem neuen Long bond und vergleichbaren Titeln soll nun gegengesteuert und die Fristigkeit gestreckt werden.AN