Umsatz wird stagnieren – Ertragsstärkung dank Fitnessprogramm – Solide Aktien
Die diesjährige Unternehmenspräsentation von Bobst stiess auf reges Interesse.
Die diesjährige Unternehmenspräsentation von Bobst stiess auf reges Interesse. Der Verpackungsmaschinenhersteller, konkretisierte die Prognosen für das laufende Jahr, gewährte einen ersten Ausblick auf 2006 und informierte über die Fortschritte des Fitnessprogramms namens Go. Nach einem verhaltenen ersten Halbjahr hat sich – wie vergangenen September mitgeteilt – das Geschäft in der zweiten Jahreshälfte etwas beschleunigt. Dennoch wird der Umsatz auf vergleichbarer Basis leicht unter Vorjahr bleiben (1,6 Mrd. Fr.). Der schwache Geschäftsgang in Europa, wo fast die Hälfte des Umsatzes erzielt wird, konnte nicht durch andere Regionen kompensiert werden. Der noch junge und kleine Bereich, flexible Materialien (Kunststoffverpackungen), wird 2005 die Gewinnschwelle knapp verfehlen. Das teure Erdöl, das für die Bobst-Kunden ein Kostenfaktor ist, hat deren Investitionsneigung gedämpft. Der Gruppengewinn 2005 soll dank erster Resultate des Go-Programms trotz etwas tieferen Umsatzes den Vorjahreswert (52 Mio. Fr.) leicht übertreffen. Wir reduzieren die Gewinnschätzung 2005 von 2.90 auf 2.80Fr. pro Aktie. - Zurückhaltend äusserte sich Bobst-Chef Andreas Koopmann über 2006: Er erwartet Verkaufszahlen auf Vorjahreshöhe. Die Vorgabe beinhaltet ein organisches Wachstum von 2 bis 3% abzüglich kleinerer Devestitionen. Aus dem Go-Programm sollen 2006 weitere Kosteneinsparungen resultieren, so dass sich das Management davon einen deutlichen Gewinnbeitrag verspricht. Wir rechnen daher mit einem Gewinnanstieg 2006 auf 3.70Fr. je Titel. Mit dem Fitnessprogramm, das vom Einkauf bis zur Kapitalbewirtschaftung sämtliche Unternehmensbereiche umfasst, verfolgt Bobst ehrgeizige Ziele: Der Gewinn 2007 soll auf 90 Mio. Fr. gestemmt und das Nettoumlaufvermögen 200 Mio. Fr. reduziert werden. Grossakquisitionen, wie etwa der Aufbau eines vierten Standbeins sind nicht geplant, so dass die Aktionäre darauf hoffen dürfen, dass die durch verbesserte Kapitalbewirtschaftung freigesetzten Mittel an sie zurückgeführt werden, etwa in Form von Aktienrückkäufen. - Die Ankündigung des Programms vor Jahresfrist war auf gute Resonanz an der Börse gestossen, die Aktien haussierten bis August auf über 59Fr., haben aber nach dem enttäuschenden Halbjahresresultat einen Teil der Kursgewinne preisgegeben. Für ein Bobst-Engagement spricht die Stabilität und die Dividendenrendite von rund 2,5%. An der Ausschüttungsquote von 40 bis 50% will das Unternehmen festhalten, so dass die Ertragsstärkung auch die Dividendenrendite steigern wird. Grosse Kursavancen sind indes nicht zu erwarten. Dazu ist das Wachstumspotenzial zu gering. CD