Ungleiches Wachstum in der Eurozone
Die Industrieproduktion in den Niederlanden wächst rasant, aber in Frankreich geht es weiter bergab.

Wie vom vorläufigen Einkaufsmanagerindex erwartet, wächst die Eurozone weiter: Mit einem Wert von 51,1 liegt der Purchasing Managers Index (PMI) über der Wachstumsmarke von 50. In allen Ländern der Eurozone ausser Frankreich und Griechenland ist die Industrie gewachsen. Besonders schnell scheinen sich die Niederlande zu erholen. Beim Zugpferd Deutschland gibt es aber einen kleinen Dämpfer. Insgesamt scheint sich das Wachstum zu konsolidieren: Im August lag der PMI noch auf einem 26-Monats-Hoch von 51,4.
In Europa hilft der Export
Deutschlands Industrieproduktion wächst noch – aber weniger. Mit 51,1 liegt der Einkaufsmanagerindex für den September über 50. Aber das Wachstum scheint sich zu verlangsamen: Im August lag der PMI auf 51,8. Besonders stark lieferte die Investitionsgüterindustrie, darunter fällt etwa der Maschinenbau. Dagegen sieht es bei den Konsumgütern weniger gut aus. Die Exportindustrie läuft besonders gut. Trotz höherer Produktion wurde die Zahl der Arbeiter gemäss Umfrage in der deutschen Industrie abgebaut.
Frankreichs Industrie produziert laut Einkaufsmanagerindex weniger, obwohl mehr Neuaufträge vermeldet werden. Besonders die Aufträge aus dem Ausland nahmen zu. Mit einem PMI von 49,8 konnte der Wert seit August minimal steigen, aber der Index liegt weiter unter der Expansionsmarke von 50. Den neunzehnten Monat in Folge wurden laut der Umfrage Arbeiter entlassen.
Ganz anders die niederländische Wirtschaft: Sie erholt sich schnell. So hoch war der Einkaufsmanagerindex seit April 2011 nicht mehr: 55,8 im September. Im August lag der PMI-Wert bei 53,5. Das Exportgeschäft verbessert sich weiter. Zum ersten Mal seit sieben Monaten stellen die Fabriken in den Niederlanden gemäss Einkaufsmanagern wieder Arbeiter ein.
Irland in der Europeripherie vorne
Die Einkaufsmanagerindex-Zahlen für die Peripherieländer der Eurozone sind nicht einheitlich. Zwar wächst die Produktion überall, doch nur in Irland konnte sich das Wachstum beschleunigen.
Für Irland zeigt der Index für den September einen Wert von 52,7, im August lag der PMI-Wert bei 52. Das spricht für eine feste Erholung der Industrie. Die Befragten melden höhere Auftragszahlen in- und ausländischer Kunden. Gemäss Umfrage haben die Unternehmen deswegen neue Jobs geschaffen.
In Spanien hat gemäss PMI der verarbeitende Sektor mehr produziert, der Wert liegt bei 50,7. Doch der Trend zeigt nach unten: Im August wurden noch 51,1 gemeldet. Zwar scheint das Exportgeschäft kräftig zu laufen, doch die Aufträge aus dem Inland bleiben schwach. Arbeiter wurden weiter entlassen.
Ähnlich sieht es in Italien aus. Mit 50,8 liegt der PMI auch nur knapp über der Expansionsgrenze von 50. Im August stand der Index auf 51,3. Wie in Spanien wurden Jobs abgebaut. Die Nachfrage aus dem Ausland nahm zu, doch insgesamt blieb der Anstieg der Neuaufträge verhalten.
In Griechenland kann sich die Hoffnung nicht erfüllen, dass die Produktion in die Wachstumszone zurückkommt. Der PMI liegt mit 47,5 unter der Marke von 50. Im August konnte dagegen noch ein Wert von 48,7 vermeldet werden – das war der höchste Wert in den vergangenen 44 Monaten. Weiter werden Arbeiter entlassen, wenn sich der Jobabbau auch verlangsamt hat. Im Gegensatz zu den anderen Staaten der Eurozone half der griechischen Wirtschaft nicht einmal der Export: Die Aufträge aus dem Ausland sind zurückgegangen.
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