Unicredit setzt auf GhizzoniOsteuropa-Verantwortlicher neuer CEO – Was wird aus Ermotti?
Die grösste italienische Bankengruppe Unicredit hat einen neuen Chef: Als Nachfolger des vor neun Tagen abgesetzten CEO Alessandro Profumo hat der Verwaltungsrat Federico Ghizzoni ernannt.
Die grösste italienische Bankengruppe Unicredit hat einen neuen Chef: Als Nachfolger des vor neun Tagen abgesetzten CEO Alessandro Profumo hat der Verwaltungsrat Federico Ghizzoni ernannt. Der 55-jährige Ghizzoni ist seit 1980 für Unicredit tätig und leitete die letzten drei Jahre das Osteuropageschäft. Dass die Wahl auf ihn fiel und nicht auf einen der drei anderen stellvertretenden Konzernchefs, Roberto Nicastro (Retail), Sergio Ermotti (Corporate und Investment Banking) und Paolo Fiorentino (Global Banking Services), ist der Osteuropa-Strategie der Bank zu verdanken, die im Chairman Dieter Rampl ihren Fürsprecher besitzt. Unicredit erzielte 2009 zwar noch 50% des Umsatzes in Italien, der Gewinn kam aber zu 90% aus dem Ausland, vor allem aus Mittel- und Osteuropa. Der Ernennung des neuen CEO soll noch im Oktober die der anderen Mitglieder der Führungsspitze folgen. Fest steht bisher nur, dass die Konzernleitung anders aussehen wird als unter Profumo und an die Stelle von stellvertretenden Konzernchefs Generaldirektoren treten. Als ziemlich sicher gilt die Wahl von Roberto Nicastro, dem bis zuletzt die selben Chancen wie Ghizzoni eingeräumt wurden. Ihm fiele die Aufgabe zu, die – bereits in Gang gebrachte – Fusion von sieben Bankentöchtern zu koordinieren. Noch ungewiss ist, was aus Ermotti und Fiorentino wird. Der Tessiner Sergio Ermotti ist ein Vertrauter von Profumo und wurde von ihm Ende 2005 zu Unicredit geholt.GD, Mailand