USA-Probleme gelöst – Hohe Auslastung im Werk Zofingen – Abschreiber im Teegeschäft – Aktien kaufen
Der Gewinn der Zofinger Feinchemie- und Medizinalteeherstellerin Siegfried lag im ersten Halbjahr 2001 mit 11,1 Mio.
Der Gewinn der Zofinger Feinchemie- und Medizinalteeherstellerin Siegfried lag im ersten Halbjahr 2001 mit 11,1 Mio. Fr. 24,5% unter dem Vorjahreswert. Einmalige Abschreibungen auf Sachanlagen und Goodwill im Teegeschäft von 8,3 Mio. Fr. wurden zwar durch Erlöse aus dem Verkauf von Beteiligungen im Umfang von 14,1 Mio. Fr. kompensiert. Besonders der gute Geschäftsgang der Chemiesparte Siegfrieds in Zofingen bewirkte indessen Ertragssteuern von 9,8 Mio. Fr., die den Gewinn belasteten. - Das Betriebsergebnis (Ebit) von 15,9 Mio. Fr. fiel auf Vorjahresniveau aus. Inklusive der Abschreibungen und Sondererlöse liegt es mit 21,7 Mio. Fr. sogar 32,3% über dem des Vorjahrs. Der Umsatz der Gruppe (162 Mio. Fr.) blieb gegenüber dem Vorjahr fast konstant. - Siegfried ist weltweit in den Bereichen Pharma und Naturprodukte tätig. Der Bereich Siegfried umfasst die Pharmaaktivitäten der Gruppe. Im Bereich Sidroga werden besonders Medizinal- - und Wellness-Tees der Marke Sidroga entwickelt und vermarktet. Daneben führt Siegfried in Bremen mit der ostfriesischen Tee-Union OTU ein Teeabfüllereigeschäft, in dem in Lohnarbeit Genusstees für Detaillisten abgefüllt werden. - Wie Finanzchef Richard Schindler gegenüber «Finanz und Wirtschaft» ausführte, war die Produktionskapazität - der Abfüllerei in Bremen im ersten Halbjahr zu wenig ausgelastet. Entsprechend wurde der gesamte Maschinenpark neu bewertet und der ganze Goodwill abgeschrieben. Ausserdem wurde die Produktion der Medizinaltees Sidroga von der Teeabfüllerei operativ und lokal getrennt und im grenznahen Bad Säckingen konzentriert. Der Umsatz der ganzen Sparte schrumpfte im ersten Semester von 23 auf 20,2 Mio. Fr. - Im Bereich Pharma CMS, wo Wirksubstanzen für Medikamente der grossen Pharmakonzerne hergestellt werden, wuchs der Umsatz 2,6% auf 141,8 Mio. Fr. Bereinigt um das im April verkaufte Werk in Taiwan betrug die Zunahme 5,8%. - In Zofingen führte ein Kapazitätsausbau und die Umstellung auf den ganzwöchigen 24-Stunden-Betrieb im ersten Semester des laufenden Jahres zu einem markant höheren Produktionsausstoss. Das Wachstum ist das Teilresultat eines mehrjährigen Investitionsprogramms, das am Standort Zofingen bis 2003 jährlich Ausgaben bis 80 Mio. Fr. zur Steigerung der Produktion vorsieht. - Die von der amerikanischen Gesundheitsaufsichtsbehörde FDA mit Produktionseinschränkungen blockierte US-Tochtergesellschaft, Ganes Chemicals, hat Ende Juni die Betriebsbewilligung zurückerhalten. Die FDA hatte Ende 1998 Mängel in der Produktion beanstandet. Um sie zu beheben, musste die Produktion erheblich gedrosselt werden. - Schindler sagte, das Werk sei derzeit nur zu 30% ausgelastet. Im kommenden Jahr soll die Produktion schrittweise verdoppelt werden. Das Werk in den - USA soll «sicher ab 2003» wieder profitabel sein. Siegfrieds Ambitionen gehen - dahin, in den Vereinigten Staaten bereits Ende des nächsten Jahres den Break-even zu erreichen. - Für das laufende Jahr erwartet der Siegfried-Finanzchef einen Umsatz gegen 330 Mio. Fr. Für 2002 scheint ihm ein Umsatz von 360 Mio. Fr. realistisch. Die Investitionen in Zofingen und der Ausbau der Produktion in den USA dürfte die Ertragslage in den kommenden Jahren allmählich verbessern. Auf längere Sicht sollten Margen von über 10% möglich sein. Die Siegfried-Valoren, die am Freitag an der SWX 1% auf 1376 Fr. nachgaben, sind deshalb kaufenswert.