US-Handelsministerium überrascht die Märkte – Solide Weltkonjunktur Importzölle schaden dem Dollar
Gerüchte, Fakten und Meinungen zur Konjunktur standen diese Woche an den Devisenmärkten im Vordergrund.
Gerüchte, Fakten und Meinungen zur Konjunktur standen diese Woche an den Devisenmärkten im Vordergrund. Am Ende überwog der Eindruck, dass der globale Wirtschaftsmotor an Kraft gewonnen hat. Da gute Meldungen aus allen Wirtschaftsregionen eintrafen, überrascht nicht, dass unter den wichtigsten Devisen kein überragender Gewinner hervortrat. Erst zum Wochenschluss erwies sich der Dollar dann aber als der grosse Verlierer: Das US-Handelsministerium hatte beschlossen, neue Zölle auf chinesische Importe in die USA zu verhängen. - Es betrachtet sie als Waffe gegen die Exportsubventionen Chinas. Die Furcht vor einem grösseren Konflikt zwischen den beiden wichtigsten Handelsnationen war umgehend zu spüren. Für den Markt steht fest: Das würde dem Dollar schaden. Die US-Valuta rutschte am Freitagabend einen Rappen auf 1,2124 Fr./$. Sie notierte 0,57% tiefer 117.39Yen/$. Dabei hatte die Woche über die Nachrichtenflut dem Dollar eher zugespielt. So brachte die dritte Revision des Bruttoinlandprodukts (BIP) zutage, dass das reale annualisierte Wirtschaftswachstum in den USA im vierten Quartal höher ausgefallen ist. Mit 2,5 übertrifft es die Februar-Schätzung von 2,2%. - Zentralbankchef Bernanke hatte am Vortag im Kongress die Spekulation entkräftet, das Fed stufe das Inflationsrisiko nicht mehr höher ein als die Wahrscheinlichkeit einer Stagnation (vgl. Seite 41). Zwar enttäuschten die Aufträge für langlebige Güter im Februar, dafür zogen die persönlichen Konsumausgaben im selben Monat kräftiger an, als Analysten vorausgesagt hatten. Sie nahmen 0,6% zum Vormonat zu, nach 0,5% im Januar. Die Haushalteinkommen stiegen ebenfalls kräftig (0,6%). Der vom Fed bevorzugte Inflationsindikator, der Preisindex für Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energie, stieg mehr als erwartet. Die Teuerungsrate zum Vorjahr betrug 2,4%.