Das Hausrind (lat. vacca) ist ein Herdentier – mitunter grasen die Viecher schier synchron, wie diese drei auf beschaulichen Weiden in Gloucestershire. Dort, in der grünen Grafschaft im Westen Englands, begab sich am 14. Mai 1796 Bahnbrechendes: Der Landarzt Edward Jenner impfte den achtjährigen Jungen James Phipps mit Kuhpocken- oder Vacciniaviren; diese hatte er einer Kuhpockenpustel aus der Hand einer davon befallenen Milchmagd entnommen. Kuhpocken sind eine milde pockenartige Erkrankung, die sich vom Rind auf alle Säugetiere überträgt. Der Clou dabei war, wie Jenner nachweisen konnte, dass diese «Vakzination» – Kuh sei Dank – eine dauerhafte Immunität gegen die für den Menschen weit gefährlicheren Pocken bewirkte. Diese Infektionskrankheit gilt unterdessen als ausgerottet. Jenners Erkenntnisse fanden rasch weitherum Beachtung; seine Methode setzte sich nicht zuletzt deshalb breit durch, weil er auf eine Patentierung verzichtete – der menschenfreundliche Doktor befürchtete, dass sich ärmere Leute sonst den Impfschutz gar nicht leisten könnten. 2021 sollte das Jahr der Covid-Vakzination werden. Auf dass die Gattung Mensch möglichst bald Herdenimmunität entwickeln möge.
(Bild: Henry Arden/Getty Images)