Versicherer glätten den Gewinn
Die kotierten Schweizer Versicherungsgesellschaften haben gesamthaft zur Deckung der Verpflichtungen rund 600 Mrd.
Die kotierten Schweizer Versicherungsgesellschaften haben gesamthaft zur Deckung der Verpflichtungen rund 600 Mrd. Fr. an den Finanzmärkten investiert. Da sie für die Kapitalanlagen aus aufsichtsrechtlichen Gründen zum überwiegenden Teil hochliquide Investments benützen, sind sie weniger von der Problematik illiquider Marktverhältnisse und verzerrter Preise betroffen. - Swiss Re und Zurich Financial Services haben jedoch ihren global ausgerichteten Aktivitäten entsprechend massgebliche Teile der Kapitalanlagen am US-Finanzmarkt investiert. Beide halten in beschränktem Umfang Subprime-Anleihen, die wertberichtigt werden mussten und korrekturbedürftig bleiben. Swiss Re wird am Dienstag im Erstquartalsausweis wohl weitere Werteinbussen ausweisen. - Die Assekuranz bilanziert alle Kapitalanlagen grundsätzlich zum Marktwert. Die international gebräuchlichen Buchführungsstandards IFRS und US-Gaap erlauben, dass als temporär eingestufte Wertveränderungen festverzinslicher Papiere direkt im Eigenkapital verbucht werden. Ein unrealisierter Gewinn oder Verlust – beispielsweise als Folge von Verschiebungen des Zinsniveaus – erscheint somit nicht in der Erfolgsrechnung. - Die Versicherungskonzerne haben es in der Hand, in solchen Fällen durch ein Halten des Bestands den Gewinnausweis zu glätten oder durch Verkauf von Papieren Gewinne oder Verluste zu realisieren und im Jahresüberschuss zu zeigen. Eine Leistungsbeurteilung sollte deshalb den Gewinnausweis und die Wertänderungen im Eigenkapital berücksichtigen.TH